Für Deutschland wird 2019 das wahrscheinlich wichtigste Jahr nach dem Mauerfall: In drei ostdeutschen Bundesländern wird gewählt. Und Reaktionäre stellen die Machtfrage.
Es hat Jahre gegeben, in denen die Menschen im Osten trotz all der ungeheuerlichen Umwälzungen, die sie in den Neunzigern erfuhren, einfach ruhig vor sich hingelebt haben. Gemeint sind die Jahre zwischen 2005 und 2015. Im Jahr 2005 waren noch einige, wenn auch vergeblich, gegen die Einführung von Hartz IV auf die Straße gegangen. Danach kamen zwar die großen Unternehmen nicht, auf die man gehofft hatte; verließen die Jungen diesen Landstrich noch immer beharrlich; gelang es dem Großteil der Menschen immer noch nicht, sich ein Vermögen aufzubauen. Dennoch: Es kehrte ein gewisser Friede ein.
Im Nachhinein kann man das gar nicht mehr glauben. Vielleicht ist es nichts als Erschöpfung gewesen, oder eine Art Inkubationszeit. Aber das werden wir später erfahren, wenn die Historiker – oder wir selbst – es uns werden erklären können.
Mit dem Auftritt von Pegida im Winter zwischen 2014 und 2015 aber war diese Ruhe plötzlich vorbei. Natürlich war sie nie mehr als eine Scheinruhe gewesen. War uns die Gefahr in jenem Moment schon bewusst? Haben wir damals schon verstanden, dass sich fortan ein Klima würde etablieren können, das es so in der Bundesrepublik noch nie gegeben hatte?
Nach Pegida kam die AfD. Einer aktuellen Forsa-Umfrage zufolge haben die Rechtspopulisten im Osten jüngst noch einmal zugelegt; sie liegen jetzt bei 26 Prozent, beinahe gleichauf mit der CDU (29 Prozent), deutlich vor der Linkspartei (16 Prozent) und weit vor den Grünen (9 Prozent) und der SPD (8 Prozent).
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