AfD kann Lehrer im Landkreis Oldenburg nicht einschüchtern

Das Internet-Portal der AfD-Fraktion, über das vermeintliche Verstöße von Lehrern gemeldet werden können, sorgte für viel Unruhe in Ganderkeseer Schulen. Doch der Kreistag des Landkreises Oldenburg steht hinter seinen Lehrkräften.

Für viel Unruhe an Niedersachsens Schulen sorgt kurz vor den Weihnachtsferien die AfD-Fraktion im Landtag: In dieser Woche hat sie ihr Internet-Portal freigeschaltet, auf dem vermeintliche Verstöße von Lehrern gegen die Neutralitätspflicht im Unterricht gemeldet werden sollen. „Eine gezielte Provokation“, findet die Direktorin des Gymnasiums Ganderkesee, Dr. Renate Richter. Einen Versuch der „Einschüchterung von Lehrkräften“ sieht darin Steven Behrens, kommissarischer Leiter der Oberschule Ganderkesee. Und Jan-Michael Braun von der Bookholzberger Oberschule an der Ellerbäke pocht auf Meinungsfreiheit: „Eine persönliche Meinung steht auch uns Lehrern zu!“

Auch in Ganderkeseer Schulen erregt der AfD-Vorstoß die Kollegien. Schulleiter und Lehrkräfte sind indes bemüht, dem Thema nicht noch mehr Raum zu geben als es ohnehin schon einnimmt. Für Renate Richter jedenfalls bezweckt die AfD mit dem Portal auch, „sich Aufmerksamkeit zu verschaffen.“ Zudem wolle die Partei sich als Opfer des „Systems“ inszenieren. „Obwohl diese Unterstellung in der Sache falsch ist, habe ich Sorge, dass dieser Eindruck dennoch entsteht“, so Richter.

Die Fachgruppe Politik am Gymnasium will sich nach Angaben der Direktorin nicht einschüchtern lassen und „auf der Basis der freiheitlich demokratischen Grundordnung“ auch kontroverse Themen unterrichten. Die Lehrkräfte erwarteten, dass Schulleitung und Kultusministerium hinter ihnen stünden.

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