Baal Müller arbeitet für die AfD-Fraktion im bayerischen Landtag. Er schreibt auch für die Zeitung Sezession, die zum Institut für Staatspolitik gehört. Das IfS gilt als Denkfabrik der Neuen Rechten. Außerdem redete Müller bei mehreren Pegida-Veranstaltungen.
Kaum ist ein Prüfbericht über überzogene Ausgaben der AfD-Fraktion bekannt geworden, droht schon der nächste Ärger. Am Mittwoch soll ein zweiter Kassenprüfbericht vorgestellt werden, für den auch die Mitarbeiter der Fraktion gesichtet wurden. Darunter findet sich ein bekannter Pegida-Redner, der seit Januar im Bereich Presse/Social Media tätig sein soll: Der Schriftsteller, Verleger und Publizist Baal Müller schreibt für die Zeitung Sezession, die zum Institut für Staatspolitik (IfS) gehört, wo Müller auch Referent gewesen sein soll. Das von Götz Kubitschek gegründete IfS gilt als Denkfabrik der Neuen Rechten.
Auch für die Zeitschrift Junge Freiheit hat Müller Texte verfasst und redete bei mehreren Pegida-Veranstaltungen. Im Internet gibt es Videos von seinen Auftritten, etwa von einer Rede in Dresden aus dem Jahr 2017. Müller skandiert dort auf der Bühne “Lügenpresse” und stimmt in den Chor ein, wenn die Menge deutlich macht, was sie mit den “etablierten Parteien” vorhat: “Ausmisten”. Müller spricht davon, dass in einer multikulturellen Gesellschaft Mord und Vergewaltigung “Selbstverständlichkeiten” seien und bestreitet Konzepte von “der Gleichheit aller Religionen”. Der Kanzlerin wirft er vor, einen “schleichenden Totalitarismus” zu forcieren. Die jetzige Gesellschaftsform beschreibt er als ein in Umrissen erkennbares neo-totalitäres System und warnt vor einem “Politikbürokratentypus”, der seine Aufgabe “in der Zerstörung und Auflösung dieses Volkes sieht”.
Es sind Denkfiguren, die sich auch bei der “Identitären Bewegung” wiederfinden, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Auch der bayerische Ableger von Pegida in München steht im Verfassungsschutzbericht. Müller hält zudem Lesungen beim “Orphischen Kreis”, der als kultureller Anlaufpunkt für völkisches und neurechtes Gedankengut gilt. Sein Erscheinungsbild verstört zudem einige in der Fraktion. Er tritt bei Lesungen mit langem Rauschebart und einem schwarzen Stern auf der Stirn auf.
Ohnehin herrscht schon Unruhe in der Landtagsfraktion, seit am Montag der erste Kassenprüfbericht öffentlich wurden. “Geldverschwendung würde bei uns gar nicht gut ankommen”, sagt etwa der Landtagsabgeordnete Markus Bayerbach. Er möchte aber erst die Diskussion in der Sitzung am Mittwoch abwarten, bevor er sich ein endgültiges Urteil bildet: “Es würde mich sehr negativ berühren, wenn da wirklich in dem Ausmaß was dran wäre.”
Bild: Screenshot Youtube
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