Für Großkapital und Geldadel ist die Schweiz ein sicherer Hafen. Trotz Lockerung des Steuergeheimnisses bleibt die Alpenrepublik ein bevorzugter Ort der Superreichen. Aber auch die »Alternative für Deutschland« (AfD) als selbsterklärte »Partei der kleinen Leute« hat eine innige Beziehung dorthin. Die sogenannte Schweiz-Connection offenbart ein weiteres Kapitel in der schier endlosen Spendengeschichte der AfD und verweist erneut auf einen Milliardär als Geldgeber wichtiger Führungsfiguren.
Seit Monaten haben Parteichef Jörg Meuthen, die Bundestagsfraktionsvorsitzende Alice Weidel und der Europawahlkandidat Guido Reil alle Hände voll zu tun, personengebundene Spenden an sie in Höhe von 90.000 Euro (Meuthen), 130.000 Euro (Weidel) und 45.000 Euro (Reil) gesetzeskonform zu erklären. Die AfD hat sich dabei in ein unentwirrbares Knäuel von Widersprüchen und Lügen verstrickt.
Zur Erinnerung: Weidel hatte 2017 das Geld über die Schweizer Firma PWS Pharmawholesale International AG erhalten, dieses nicht als Spende deklariert, für den Wahlkampf genutzt und erst später wieder zurückgezahlt, da es sich offensichtlich um eine illegale Parteispende handelte. Am Jahresanfang teilte die AfD dann der Bundestagsverwaltung und der Öffentlichkeit mit, es seien insgesamt 14 Einzelspenden und damit legale Zuwendungen gewesen, die Namen der Spender wurden an den Bundestag gesandt. Schnell kam der Verdacht auf, dass es sich um eine Liste von Strohleuten handelt. Nach Recherchen von Süddeutscher Zeitung, NDR, WDR und dem Züricher Tagesanzeiger hat sich dieser Verdacht jetzt bestätigt. Offenbar wurde den auf der Liste vermerkten Personen bis zu 1.000 Euro dafür geboten, ihre Namen für eine fiktive Spende herzugeben. Ob die Strohleute mit Wissen der AfD gedungen wurden, ist unklar, verantwortlich ist in jedem Fall die Firma PWS, über die das Geld an die AfD ging. Deren Geschäftsführer, der Züricher Drogist Kurt Häfliger, ließ über seinen Anwalt einräumen, die 14 Namen auf der Liste seien nicht die wahren Spender, tatsächlich habe es nur einen Einzelspender gegeben. Dieser sei ein guter Bekannter Häfligers, der ebenfalls in Zürich lebende Milliardär Henning Conle.
Bild: Screenshot Youtube
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