AfD-Spendenaffäre: Verräter von Alice Weidel ist nun bekannt

Woher wusste die „Tagesschau“ von Weidels Schweizer Spenden? Eine eidesstattliche Versicherung aus dem Landesverband nennt nun Namen. Das Leak über das Leak ist Teil einer Schlammschlacht in der Südwest-AfD.

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Der frühere AfD-Landesvorsitzende von Baden-Württemberg Ralf Özkara und Landesschatzmeister Frank Kral sollen die Presse über die Spendenaffäre von AfD-Bundestagsfraktionschefin Alice Weidel informiert haben. Das behauptet die Landesgeschäftsführerin Anastasija K. in einer eidesstattlichen Erklärung, die am Mittwoch per Mail an alle AfD-Kreisvorsitzenden ging und dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt.

Ein Schweizer Gönner hat Weidels Kreisverband Bodensee im Sommer 2017 mehr als 130 000 Euro Spenden in mehreren Tranchen zukommen lassen. Das Geld wurde im Frühjahr 2018 zurückgezahlt. Die Staatsanwaltschaft Konstanz ermittelt. Die Spendenaffäre wurde im November 2018 öffentlich. Nun soll die Quelle bekannt sein.

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„Bombe platzen lassen“

K. sei dabei gewesen, als Kral und Özkara zusammen geplant hätten, Weidels Spendenproblem an die Medien zu geben und damit eine „Bombe platzen zu lassen“. Nach ihrer Darstellung habe Kral vor einer Vorstandssitzung Anfang November 2018 zunächst die Kontoauszüge des Kreisverbandes Bodensee eingesehen. Dann sei Özkara hinzugekommen. Als Özkara später in K.s Büro ging, habe er ihr gesagt, dass „einige interessante Erkenntnisse zur Frau Weidel vorliegen“. Sie hätten „einen Plan“. Özkara habe sich von K. versichern lassen, dass sie niemandem sonst im Landesvorstand davon erzählen solle.

Özkara habe ihr weiter gesagt, dass die Presse informiert ist und am Sonntag ein Termin in der Landesgeschäftsstelle stattfinde. Dazu solle auch K. erscheinen. An diesem Sonntag hätten die Journalisten die Unterlagen eingesehen, Fotos gemacht und länger mit Özkara gesprochen.

Kral spricht von Vermischung von Tatsachen und Unwahrheiten

Kral war bei diesem Termin nicht dabei. Er sei vorher von den Journalisten angerufen worden und habe erst so von dem geplanten Treffen erfahren, sagte er dem RND. In einer ersten Reaktion auf die eidesstattliche Versicherung K.s sagte er, diese vermische „längst bekannte Tatsachen mit Unwahrheiten“. Er bestritt nicht, an dem Leak in irgendeiner Form beteiligt gewesen zu sein.

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