Antisemitisches “Judasgericht” in Pruchnik

In der polnischen Gemeinde Pruchnik zelebrieren Bürger einen unverhohlen antisemitischen „Karfreitagsbrauch“.

Ein in der südostpolnischen Kleinstadt Pruchnik begangener „Karfreitagsbrauch“ mit unverhohlen antisemitischen Zügen hat in polnischen und israelischen Medien für Aufsehen gesorgt. Am Sonntag über mehrere Internetportale verbreitete Videoaufnahmen der Veranstaltung zeigen, wie eine mit den Worten „Judas 2019“ und „Verräter“ beschriftete Strohpuppe in einem rituellen „Judasgericht“ zunächst auf einem Beleuchtungsmasten aufgehängt und anschließend nach einem vorgegebenen Zeremoniell weiter geschmäht wird.

Das Aussehen der Figur entspricht mit krummer Nase, orthodoxer Kopfbedeckung und Haartracht der klischeehaften Judendarstellung, die auch in nationalsozialistischer Zeit von Antisemiten verwendet wurde. Unter dem anfeuernden Johlen zahlreicher Schaulustiger wird diese auf dem Boden liegende „Judas“-Puppe durch Straßen gezerrt, von Erwachsenen und Kindern mit eigens vorbereiteten langen Stöcken geschlagen und schließlich geköpft, angezündet und brennend in einen Bach geworfen.

Bild: Symbolische Abbildung

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