Antisemitismus: “Abstoßend und widerlich”

Bei einem Solidaritätsgebet nach dem antisemitischen Angriff auf den Berliner Rabbiner Yehuda Teichtal hat sich Außenminister Heiko Maas für ein entschiedenes Eintreten gegen Antisemitismus in Deutschland ausgesprochen. Ein Dorn im Auge ist ihm insbesondere Gleichgültigkeit.

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat zu entschiedenem Engagement gegen Antisemitismus in Deutschland aufgerufen. “Es ist abstoßend, widerlich und es macht wütend, wenn Jüdinnen und Juden in Deutschland beschimpft und bespuckt werden”, sagte Maas am Freitagabend in Berlin bei einem Solidaritätsgebet nach dem antisemitischen Angriff auf den Berliner Rabbiner Yehuda Teichtal. “Wir müssen umso entschiedener eintreten gegen jede Form von Antisemitismus, Hass und Gewalt”, fügte Maas im Jüdischen Bildungszentrums Chabad Lubawitsch in Berlin-Wilmersdorf hinzu.

Rabbiner Yehuda Teichtal war vor zwei Wochen Ende Juli in Berlin in Begleitung eines seiner Kinder von zwei Männern auf arabisch beschimpft und bespuckt worden. Die Attacke war bundesweit auf Entsetzen gestoßen. Teichtal ist auch Vorsitzender des orthodoxen Jüdischen Bildungszentrums Chabad Lubawitsch in Berlin-Wilmersdorf.

Was Teichtal erlebt habe, sei inakzeptabel, sagte Maas. Dass solche Angriffe im Jahr 2019 in Deutschland passieren, sei ebenfalls inakzeptabel. Dabei könne jeder ein Zeichen gegen Antisemitismus setzen, dies sei nicht nur Aufgabe von Politikern. “Das Schlimmste, was es gibt, ist Gleichgültigkeit, denn Gleichgültigkeit hat den Holocaust entstehen lassen”, so Maas.

Antisemitismus in Deutschland sei zuletzt wieder aggressiver geworden. “Wenn Jüdinnen und Juden Angst haben, sobald sie öffentlich ihre Religion zeigen, ist das beschämend für unser Land”, so der Bundesaußenminister. Umso beherzter müsse gegenhalten werden. “Auch, weil es Leute gibt, die nun versuchen, derartige Angriffe politisch zu instrumentalisieren”, sagte Maas.

Bild: BMJV

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