Foto: WDKrause, Bernd Lucke 03, CC BY-SA 3.0

Bernd-Lucke-Vorlesungen kostet Uni viel Geld

Hamburg/Ganderkesee (fs) – Die Vorlesungen zum Thema Makroökonomie des Wirtschaftswissenschaltlers Bernd Lucke kostet der Universität in Hamburg viel Geld. Bislang musste die Uni rund 107.000 Euro für die Sicherung der Vorlesungen berappen. Und dieses sind dann erst einmal nur die Kosten für einen privaten Sicherheitsdienst. Dieser kontrollierte vor allem den Zugang zu den Vorlesungen. Dieses teilte die Universität dem “Hamburger Abendblatt” mit. Weiter teilt die Uni mit, dass sich weitere Kosten, beispielsweise für das zusätzliche Universitätspersonal, noch gar nicht beziffern lassen.

Der Professor für Makroökonomie war zum Wintersemester an seinen Lehrstuhl zurück gekehrt. Bei der letztjährigen Europawahl hat es für Lucke nicht zum Einzug ins Europa-Parlament gereicht. Im Oktober gab es dann bei seinen ersten beiden Vorlesungen heftige Störungen durch die Asta, was eine bundesweite Debatte über die Meinungsfreiheit auslöste. Die darauf folgenden Vorlesungen konnte er nur noch unter Polizeischutz abhalten.

Meinungsfreiheit schön und gut

Mit der Rückkehr Luckes an seinen Lehrstuhl in Hamburg trafen zwei Welten auf einander. Die einen beriefen sich auf die Meinungsfreiheit und die anderen warfen Lucke vor, dass er als Rechtsextremist keinen Anspruch mehr auf den Lehrstuhl haben dürfte. Viel heiße Luft, die vor allem auch durch die Leitung der Universität verhindert werden hätte können.

Wenn ich jemanden an seine alte Wirkungsstätte zurück lasse, der die AfD mitbegründet hat, dann habe ich zumindest die Pflicht mich vorher mit allen Parteien an einen Tisch zu setzen und so lange Gespräche zu führen, bis ein Konsens gefunden wurde. Doch dieses hat die Uni versäumt und wollte von Anfang an nur dickköpfig ihr selbstermessendes Recht durchsetzen. So musste es unweigerlich zu Spannungen kommen.

Von Anfang an war es abzusehen, dass die meisten Studenten eine Rückkehr Luckes nich einfach hinnehmen werden. Aber auch hier gab es keine wirkliche Dialogbereitschaft der studentischen Vertretung. Und wenn Dickkopf auf Dickkopf prallt kann dabei nichts Gutes heraus kommen. Das Schlamassel ist nun groß und alle Seiten können sich nicht mehr von ihrem Standpunkt bewegen.

Vielleicht sollte jede Seite einmal ihre Position überdenken. Die Studenten haben es zumindest im Laufe der Zeit insofern getan, dass keine Rede mehr von dem Rechtsextremisten Lucke ist. Dieses war er auch nie. Doch Bernd Lucke sollte auch niemals vergessen, dass er die AfD mit ins Leben gerufen hat. Und auch wenn er sich nach dem ersten großen Rechtsruck der heute rechtsextremistischen Partei zurück gezogen hat und die AfD verlassen hat, so war es doch vor allem Lucke, den man heute, durch die Gründung der AfD, unweigerlich mit der gesellschaftlichen Spaltung in Verbindung bringen kann und auch muss. Und so jemanden sollte man am Ende nicht ohne weiteres wieder in die Bildung junger Menschen aufnehmen.

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