Blumau und das KZ: Das vergessene Erbe des Benito Mussolini

Heimatverbände bereiten die Mahnwache am Gedenkstein des ehemaligen italienischen Konzentrationslagers für den 7. September 2019 vor. Der Buchautor Günther Rauch wird Auszüge aus dem Tagebuch eines KZ-Aufsehers vorlegen.

Zu einer ersten Sitzung fanden sich gestern in Blumau Vertreter der verschiedenen Heimatvereine, Schützenkompanien und der Gemeinde zusammen, um das Versprechen einzulösen, jedes Jahr am ersten September-Samstag ein landesweites Zeichen gegen Nationalismus und Faschismus zu setzen.

Buchautor Günther Rauch schreibt in seinem Buch „Italiens vergessenes Konzentrationslager“ über den Faschismus in Südtirol, dass es von Neujahr 1941 bis Ende 1943 auf dem zwölf Hektar großen Wirtschaftsgelände der ehemaligen Brauerei in Blumau, ein von den faschistischen Militärs geführtes Konzentrationslager gegeben hat.

Das streng geheimgehaltene KZ sei im Laufe der „Südtiroler Option“, des italienisch-faschistischen Nordafrika-Feldzuges und der Militäraktion gegen die Balkanstaaten, im Auftrag des Duce Benito Mussolini, von seinem nach Südtirol abkommandierten Unterstaatssekretär Guido Buffarini-Guidi errichtet worden.

Im Mussolini KZ seien abwechselnd Hunderte von Regimegegnern und Kriegsgefangenen festgehalten worden. Für das Los der Gefangenen hätten sich eine Zeit lang das Internationale Rote Kreuz in Genf und Emissäre des Vatikans, darunter der apostolische Nuntius beim italienischen Quirinal, Monsignor Francesco Borgongini-Duca, und der KZ-Kaplan und Comboni-Missionar Giovanni Cotta, gekümmert.

Die zusammengekommenen Vertreter der Heimatverbände wiederholten, dass die schmerzliche Erinnerung an die Annexion vor 100 Jahren und die Verbrechen des faschistischen Regimes weder banalisiert werden-, noch verblassen dürften.

Bild: Südtiroler Heimatbund

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