Der Chemnitzer FC hat sich beim ersten Heimspiel nach dem Neonazi-Skandal gegen rechts positioniert. Gleichzeitig wurde aber auch deutlich, wie zerrissen der Klub tatsächlich ist.
Ihre Botschaft gegen rechts flog den Verantwortlichen des Chemnitzer FC buchstäblich um die Ohren. “Toleranz, Weltoffenheit, Fairness” stand auf den 800 verteilten T-Shirts geschrieben, die einige Unbelehrbare lieblos zerknüllt aus der Ultra-Kurve in den Stadiongraben warfen. Beim ersten Heimspiel nach dem Neonazi-Skandal vor gut zwei Wochen tat der Regionalligist viel, um sich gegen Rassismus zu positionieren. Nur die eigentlichen Übeltäter spielten nicht mit.
“Ich glaube, dass wir uns alle ein anderes Zeichen gewünscht hätten. Das ist nicht so passiert”, stellte der Chemnitzer Geschäftsführer Thomas Sobotzik nach dem 1:0 (0:0)-Sieg gegen Budissa Bautzen im Gespräch mit dem “ZDF” fest.
Teile der Ultras, die am 9. März beim Liga-Spiel gegen VSG Altglienicke (4:4) mit ihren Trauerbekundungen für den verstorbenen, mutmaßlich rechtsradikalen Chemnitz-Fan Thomas H. für einen Skandal gesorgt hatten, übten sich am Samstag im Protest.
“Es wird eben eine Herkules-Aufgabe sein”
Die ersten zwölf Minuten blieben sie dem Spiel fern, im Block prangte ein Banner, auf dem “12 Minuten für den 12. Mann” geschrieben stand. Damit drückten die Ultras vor allem ihr Unverständnis für die Entlassung von drei Vereinsmitarbeitern in Folge des Skandals aus. Zudem wurde die neue Stadionsprecherin, die nach der Demission ihres Vorgängers ihren ersten Einsatz hatte, mehrfach mit Pfiffen bedacht.
Sobotzik warb im Kampf gegen rechte Strömungen derweil um Geduld. “Es wird eben eine Herkules-Aufgabe sein, aber es geht nicht um heute, nicht um morgen. Wer glaubt, dass morgen alles super ist, der ist realitätsfremd”, sagte er.
“Ein kleiner Teil nicht bereit für Freiheit”
Einen Anfang machte der Klub dennoch gegen Bautzen. Vor Anpfiff präsentierten sich die Akteure beider Teams hinter einem Transparent mit der Aufschrift “Gemeinsam für demokratische Grundrechte und Fair Play”. Außerdem trugen die CFC-Spieler T-Shirts, auf denen zu lesen stand: “Farbe bekennen – Himmelblau.”
Bild: Bestimmte Rechte vorbehalten von philmensch
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