Das Loch bei der AfD: Spitze fürchtet „Unterwanderung“ durch Rechtsextreme

Nicht nur Björn Höcke, sein Führerkult und sein ultrarechter Flügel sorgen für turbulente Zeiten bei der rechtsextremistischen AfD. Wie dpa berichtet ist eine weitere Protagonistin die Adelsdame Doris von Sayn-Wittgenstein. Diese beiden Rechtsextremen sind wohl der Hauptgrund dafür, dass die Parteispitze mittlerweile eine Unterwanderung der rechtsextremen AfD von noch rechtsextremeren Strömungen befürchtet.

Das Sorgengespenst treibt sich also in der Führungsspitze der Bundes-AfD herum. Man befürchtet also eine Unterwanderung. Ein Schreiben des Parteivorstandes an das parteiinterne Bundesschiedsgericht spricht hier eine deutliche Sprache. Das Schreiben liegt der dpa vor.

Die besondere Gefahr, der die Partei Alternative für Deutschland ausgesetzt ist, nämlich von Rechtsextremisten unterwandert zu werden und in Folge dessen politisch zu ‚implodieren‘, war allgemein und damit auch der Antragsgegnerin bekannt, als sie ihren Aufnahmeantrag im Jahr 2016 stellte.

Berufungsantrag zum Parteiausschlussverfahren gegen die schleswig-holsteinische Landesvorsitzende Doris von Sayn-Wittgenstein

Ende Juni diesen Jahres hatte der Parteitag der AfD im nördlichsten Bundesland Schleswig-Holstein von Sayn-Wittgenstein wieder zur Landesvorsitzenden gewählt. Die Delegierten waren dabei nicht besonders davon beeindruckt, dass von Sayn-Wittgenstein aus der AfD-Landtagsfraktion rausgeworfen wurde und vor dem AfD-Bundesschiedsgericht ein Parteiausschlussverfahren wegen der Fördermitgliedschaft in dem rechtsextremen Verein “Gedächtnisstätte”, der auf einer Unvereinbarkeitsliste der AfD steht, läuft. Zuvor war der Bundesvorstand vor dem Landesschiedsgericht gescheitert.

Von den unter „polnischer und russischer Verwaltung stehenden deutschen Ostgebieten“ spricht von Sayn-Wittgenstein in einer Werbebotschaft für den Verein “Gedächtnisstätte”. Dieses moniert das Anwaltsschreiben an das Bundesschiedsgericht ebenfalls. Außerdem geht das Anwaltsschreiben auch ins Detail bei dieser Frage und spricht davon, dass die Auffassung, dass es noch anzugliedernde und fremdverwaltete deutsche Ostgebiete gäbe, heute noch von der NPD und von Reichsbürgern geteilt werde.

Ich sehe alle involvierten Funktionsträger in meiner Partei in der Pflicht, die Notwendigkeit des Parteiausschlusses all denen zu vermitteln, die bisher noch zur Unterstützung von Frau von Sayn-Wittgenstein und anderen neigen.

AfD-Chef Jörg Meuthen gegenüber der Welt am Sonntag

Frank Schurgast

Bild: Screenshot Youtube

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