Einst musste die Holocaust-Forscherin Deborah Lipstadt einem Gericht beweisen, dass der Holocaust stattfand. Denn ein Holocaust-Leugner hatte sie verklagt. Nun schreibt Lipstadt ein überraschendes Buch darüber, wie man mit Antisemiten umgehen kann.
Ein Großteil der jüdischen Bevölkerung in der Europäischen Union hat das Gefühl, dass Antisemitismus in den vergangenen fünf Jahren deutlich zugenommen hat. Das ist das Ergebnis einer neuen Antisemitismus-Studie der EU-Agentur für Grundrechte. In Deutschland haben sogar 44 Prozent der Juden bereits ans Auswandern gedacht. Die Historikerin und Holocaust-Forscherin aus den USA, Deborah Lipstadt, hat ein Buch über diesen zunehmenden Judenhass geschrieben.
Wenn Holocaust-Leugner gegen Fakten klagen
Es heißt „Der neue Antisemitismus“, aber Lipstadt beschreibt auch die Kontinuitäten des Antisemitismus. Dass er in allen politischen Lagern vorkommt, ob bei Linken oder Rechten, und dass er kein in sich logisches Gedankengebäude ergibt. Die mangelhafte Logik sieht Lipstadt unter anderem bei Holocaust-Leugnern. Mit Menschen, die ausgerechnet den am besten dokumentierten Genozid leugnen, wolle sie nicht mehr diskutieren. Das sei wie der Versuch, Pudding an die Wand zu nageln. Was sicher an ihren eigenen Erfahrungen mit Holocaust-Leugnern liegt: Im Jahr 2000 musste sie in einem Prozess beweisen, dass die Ermordung von sechs Millionen Juden stattgefunden hatte – ein Holocaust-Leugner hatte sie wegen Verleumdung verklagt.
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