“Der III. Weg” in Deutschland: Hass, Lügen, Rassenideologie

Zurück zum Nationalsozialismus. Die Führer von „Der III. Weg“ haben extrem fragwürdige Wünsche für Deutschlands Zukunft. Anhänger der Neonazi-Partei sind auch in Fulda aktiv.

Gerade einmal ein paar Hundert Mitglieder in Deutschland. Nicht einmal sechs Jahre alt. Ist doch echt nicht der Rede wert, oder?

So könnte man argumentieren, wenn es um die Neonazipartei „Der III. Weg“ geht. Schließlich haben sich schon einige stramm rechte Parteien in Deutschland von selbst erledigt, sind ganz verschwunden (DVU) oder spielen bei Wahlen keine Rolle mehr (NPD, Republikaner).

„Der III. Weg“ allerdings ist anders. Er hat gar nicht vor, diesen Parteien nachzueifern. Bei Wahlen um die Stimme des „Normalbürgers“ zu werben? Das steht zumindest vorerst nicht – flächendeckend – an. „Der III. Weg“ hat sich als Partei organisiert, weil ihm das ein paar nette Vorteile bringt.

Die Ideologie von „Der III. Weg“

„Der III. Weg“ vertritt Ansichten, die in großen Teilen mit dem Grundgesetz nicht vereinbar sind. In ihrem „Zehn-Punkte-Programm“ fordert die Partei unter anderem einen „Deutschen Sozialismus“, die Todesstrafe für Kindermord und andere Kapitalverbrechen sowie „die Erhaltung und Entwicklung der biologischen Substanz des Volkes“. Matthias Fischer, mittlerweile stellvertretender Bundesvorsitzender der Partei, wird in einem Interview mit einem rechtsextremen Magazin aus Polen deutlicher: „Wir sehen das Europa der Zukunft als Eidgenossenschaft gleichberechtigter, souveräner weißer Völker.“

2017 zählte „Der III. Weg“ laut Bericht des hessischen Verfassungsschutzes 500 aktive und Fördermitglieder – 15 lebten in dem Jahr in Hessen. Seit 2014 hat das Bundesamt für Verfassungsschutz die Partei auf dem Schirm. In einem seiner Berichte schreibt es: „Der III. Weg“ lehne das demokratische Wertesystem ab. Er strebe eine Gesellschaftsordnung in Anlehnung an den historischen Nationalsozialismus an. Der hessische Verfassungsschutz kommt zu einem ähnlichen Urteil. Demnach möchte die Partei den liberalen Staat durch einen autoritären ablösen.

Die Rolle von NPD und FNS

An der Spitze von „Der III. Weg“ steht als Bundesvorsitzender der ehemalige NPD-Funktionär Klaus Armstroff. Gemeinsam mit anderen Ex-NPDlern und Neonazis, die zur Führung von „Freies Netz Süd“ (FNS) gehört haben, hat er die Partei am 28. September 2013 in Heidelberg gegründet. Wenige Monate zuvor, am 10. Juli 2013, hatten in Bayern 700 Polizisten 70 Wohnungen, Arbeitsstätten und Postfächer führender Rechtsextremisten durchsucht. Die Aktion erfolgte im Rahmen eines breit angelegten vereins-gesetzlichen Ermittlungsverfahrens gegen das FNS.

Das FNS ist ein Netzwerk von Neonazis gewesen. Das bayerische Innenministerium hat es am 23. Juli 2014 schließlich verboten. Zu den FNS-Führungspersonen gehörte Matthias Fischer, der bis vor wenigen Jahren mit seiner Familie in Franken gelebt hat. Der stellvertretende Bundesvorsitzende von „Der III. Weg“ ist viele Jahre eine zentrale Person innerhalb der bayerischen Neonaziszene gewesen.

Bild: SuperikonoskopIII. Weg aCC BY-SA 3.0

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