Die rechtsextremistische Partei „Der III. Weg“ wehrt sich gegen Auflagen der Stadt Fulda für einen Fackelzug durch die Straßen am 16. Februar 2019. Doch wer steckt hinter der Partei?
„Der III. Weg“ ist eine Kleinpartei, die vermutlich nur wenige kennen. In Fulda wird mit einer großen Gegendemo gerechnet. Die HNA zeigt, was sich hinter “Der III. Weg” verbirgt und wo die Ursprünge liegen.
Der III. Weg: Aktivitäten
Das hessische Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) beobachtet die Aktivitäten der Parteimitglieder schon seit einigen Jahren. Ihre Aktionen sind im Jahresbericht des LfV nachgezeichnet. In Beiträgen in sozialen Netzwerken hetzt die Partei gegen Flüchtlinge. Mitglieder und Sympathisanten verteilen zudem regelmäßig Flugblätter mit rassistischen Parolen. 2017 zogen Parteimitglieder mehrfach als „Nationale Streife“ durch Fulda. Bürger wurden von ihnen vor „fremdländischen Straftätern“ gewarnt. Ende August 2017 folgte eine Demonstration der Partei in Fulda, an der etwa 100 Personen teilnahmen. Auch in Bad Hersfeld und Alsfeld gingen Parteimitglieder auf die Straße. Ein Jahr zuvor versuchte die Partei erfolglos gegen die Auflösung eines rechtsextremistischen Fußballturniers in Ebersburg zu agitieren.
Der III. Weg: Geschichte
„Der III. Weg“ wurde im September 2003 in Heidelberg gegründet. Es folgten länderübergreifende Stützpunkte, auch in Hessen. „Der III. Weg“ hat bundesweit 500 Mitglieder, in Hessen lediglich 15 (Stand: Mitte Februar 2019) – dafür laut Verfassungsschutz aber einen größeren Sympathisantenkreis.
Welche Ziele hat “Der III. Weg”?
In ihrer Broschüre formuliert die Partei als Ziel eine Revolution, die „zwar nicht mit Waffengewalt zu erzwingen ist, wenngleich es nötig sein kann, dass einige Scheiben zerbrechen“. In ihrem „10-Punkte-Programm“ nennt die Partei als ihr Ziel, „die Schaffung eines deutschen Sozialismus, fernab von ausbeuterischem Kapitalismus wie gleichmacherischem Kommunismus“. Daraus leitet sich auch der Name „Der III. Weg“ ab.
Wer sind die Mitglieder von “Der III. Weg”?
Unter den Parteimitgliedern, die überwiegend dem neonazistischen Spektrum entstammen, finden sich Personen aus dem Umfeld der verbotenen Gruppierung Freies Netz Süd (FNS), der völkisch geprägten Neonazi-Szene sowie frühere Mitglieder der NPD. In Hessen tritt besonders der stellvertretende Bundesvorsitzende Matthias Herrmann in Erscheinung. Herrmann zählt zum früheren Kader des Aktionsbüro Rhein-Neckar, einem losen Bündnis, in dem sich Neonazi-Gruppen aus der Pfalz, Südhessen und Baden ab 2003 etwa zehn Jahre lang abstimmten.
Herrmann ist in Jena aufgewachsen, kam mit elf Jahren nach Mannheim, lebte später auch in Ludwigshafen und Bad Dürkheim. Damalige Wegbegleiter werfen ihm vor, 30.000 Euro aus der NPD-Kasse gestohlen zu haben, um die Partei „Der III. Weg“ zu gründen. Auch im Zusammenhang mit der Verteilung von Schulhof-CDs war Hermann aktiv, wie aus dem wissenschaftlichen Sammelband „Strategien der extremen Rechten“ hervorgeht. Mit rechtsextremistischen Liedern sollten junge Leute an Schulen, Jugendtreffs und Bushaltestellen geködert werden. Demnach ließ die Anwältin Gisa Pahl 2004 Herrmann ein juristisches Gutachten zukommen und bewegte ihn zum Austausch einzelner Titel auf der CD.
Bild: hogn.de
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