Der Kreuzzug der AfD muss ohne die Kirche stattfinden

Die AfD ist laut Umfragen im Osten Deutschlands stärkste Kraft. Ein Kreisverband hält das für Gottes Willen – und bedient sich der Sprache der Kreuzzüge. Das ist nicht nur geschichtsvergessen und gotteslästerlich, sondern auch unfassbar dumm.

„Gott will es“, überschreibt der AfD-Kreisverband Saalekreis in Sachsen-Anhalt einen verstörenden Gruß zum Ostersonntag: „Keine Amtskirche und keine verstaubten Kleriker, (sic!) tragen das Wort Gottes nach außen“, schreibt die Partei. „Nur die Zeichen sind es, welche davon zeugen, was Gott will: AfD stärkste Partei im Osten!“ Darunter eine in AfD-Blau eingefärbte Christus-Statue und ein Jesuswort aus dem Johannesevangelium: „Ich bin in die Welt gekommen als ein Licht, damit, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe.“

Selten hat es in der jüngeren Geschichte einen dreisteren Missbrauch des christlichen Glaubens für die eigenen politischen Ziele gegeben. Jesus Christus, der sein Reich auf Liebe gründete, muss als Galionsfigur für eine Partei herhalten, die mit einflussreichen Politikern wie Björn Höcke regelmäßig die Grenzen zum Rechtsradikalismus überschreitet.

Der Größenwahn der AfD / Bild: Screenshot Facebook

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