Hamburg/Ganderkesee (ots/fs) – Die Deutschen thematisieren das Problem Rassismus im Fußball auf Twitter nur selten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung von SEMrush. Die Experten analysierten dafür die internationalen Tweets im Oktober 2019, in denen sich User zum Thema äußerten. Hintergrund der Analyse sind die vermehrt auftretenden rassistischen Vorfälle im Fußball der vergangenen Wochen.
So zählte SEMrush nur 456 Postings deutscher User zum Thema Rassismus im Fußball auf Twitter. In etwa 12 Prozent davon positionierten die Twitterer sich explizit gegen Ausländerfeindlichkeit. Lediglich ein Prozent der Beiträge war rassistisch gefärbt. Die große Mehrheit der Tweets (87 Prozent) benutzt eine neutrale Sprache.
Nur wenige twittern zu Rassismus im Fußball
Vor dem Hintergrund, dass sich mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung als Fußballfans versteht (Worldatlas.com) und insbesondere die Deutschen zweifellos den Ruf einer Fußballnation tragen, fällt die Aktivität beim Meinungsmedium Twitter zu dem Thema überraschend gering aus. Im Vereinigten Königreich scheint das Problembewusstsein größer als hierzulande. Dort zählte SEMrush 5.402 Tweets. In 22 Prozent der Fälle bezogen Fußballbegeisterte aus UK Stellung gegen Rassismus, beispielsweise mit Tweets wie “Kick Racism in the Balls #football” oder “Racism in football has to stop! Enough is enough!!!”. Dem gegenüber stehen jedoch knapp 64 Prozent an Tweets, die rassistisch gefärbte Äußerungen rund um den Fußball beinhalteten. Weltweit gaben Nutzer insgesamt 35.346 Tweets zum Thema ab, 12 Prozent davon gegen Rassismus.
“Verglichen mit dem Tweet-Volumen rund um andere aktuelle Debatten, fällt die Anzahl der Postings zu Rassismus im Fußball extrem niedrig aus. Wir beobachten eine geringe Resonanz auf die Problematik auf europäischer und globaler Ebene. Kampagnen wie ‘Zeig Rassismus die rote Karte’ sollten online in ganz Europa noch viel aktiver sein”, erklärt Fernando Angulo, Head of Communications bei SEMrush.
Auch wenige Suchanfragen bei Google
SEMrush analysierte zudem die Google-Suchen zu “Rassismus im Fußball” in den vergangenen drei Jahren. Zwar haben sich die Suchanfragen deutscher User in diesem Zeitraum fast verdoppelt: von durchschnittlich 134 auf 268 Suchanfragen monatlich. Im Vergleich zu anderen gesellschaftlich relevanten Themen, zu denen Suchanfragen mitunter im fünfstelligen Bereich und darüber liegen, ist diese Zahl jedoch sehr gering. Ähnlich wenige User wie in Deutschland suchten in Frankreich (146 Suchen), in Italien (177 Suchen) oder in Spanien (86 Suchen) zum Thema “Rassismus im Fußball” bei Google. Am geringsten sensibilisiert für die Problematik scheinen niederländische und bulgarische Internetnutzer: In den Niederlanden recherchierten im Monat durchschnittlich 10 User zum Thema, in Bulgarien kein einziger.
Gehäuft Vorfälle im internationalen Fußball
In den letzten Wochen häuften sich Vorfälle mit rassistischem Hintergrund. Diese Entwicklung fand ihr Echo in einer verstärkten Medienberichterstattung. Nach Zwischenfällen beim EM-Qualifikationsspiel zwischen Bulgarien und England hat die UEFA den bulgarischen Fußballverband mit einer Geldstrafe belegt. In Italien wurde die Serie-A-Partie zwischen Atalanta Bergamo und dem AC Florenz kurzzeitig unterbrochen, nachdem sich Fiorentina-Profi Dalbert Henrique aus Brasilien über rassistische Beleidigungen von Bergamo-Anhängern beschwert hatte.
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