Die Höcke-Saga, Teil 2 – Das bayerische Problem

Im bayerischen Landesverband der rechtsextremistischen AfD ist der Wurm drin. So wie zumeist in allen Landesverbänden der Rechtsextremisten. So erstatteten zwei Landtagsabgeordnete gegen ihre eigene Fraktionsvorsitzende Katrin Ebner-Steiner. Diese soll einen privaten Mailverkehr von mehreren Landtagsabgeordneten der AfD veröffentlicht haben. Der Inhalt ist brisant: Was kann man tun um die ungeliebte Fraktionsvorsitzende absetzen zu können.

Ebner-Steiner wiederum teilte die EMails in einer privaten AfD-Facebook-Gruppe mit rund 500 Mitgliedern. Nun war aber der Fehdehandschuh geworfen. In einer anschließenden Aussprache innerhalb der Fraktion über den Vorfall und die Vertrauensfrage um Ebner-Steiner ging man mit einem Gleichstand nach Hause.

Dem Führerkult verfallen

Die Email-Affäre war der letzte Höhepunkt einer langen Kette von Streitigkeiten innerhalb der bayerischen AfD. Um genauer zu sagen zwischen dem gemäßigten, konservativbürgerlichen Teil und dem Teil, der dem Flügel von Höcke nahesteht und dem Personenkult um ihren Führer bereits verfallen ist. Hierzu gehört auch Katrin Ebner-Steiner.

Der ehemalige Co-Fraktionsvorsitzende Markus Plenk hatte Anfang April die rechtsextremistische Partei verlassen. Plenk gehörte dem gemäßigten Teil der Bayern-AfD an. In seiner Rücktrittserklärung erklärte er mit einem Satz das Dilemma vieler gemäßigten AfD-Mitglieder.

Ich habe es satt, die bürgerliche Fassade einer im Kern fremdenfeindlichen und extremistischen Partei zu sein.

Markus Plenk

Geld ist nicht ihr Ding

Schon zuvor hatte Ebner-Steiner Fraktionskollegen öffentlich zurück gepfiffen und gerügt, da sie vor einem klaren Rechtsruck der AfD in den Rechtsextremismus gewarnt hatten.

Katrin Ebner-Steiner wird selbst ein überaus schlampiger Umgang mit Fraktionsgeldern vorgeworfen. Ob es nun überteuerte Möbel sind oder verschwundene Kontoauszüge. Als Fraktionsvorsitzende sollte sie schon den Umgang mit einer einfachen Ausgaben-Kasse beherrschen. Nein, statt dessen leistete sie sich auch noch ein Faschingskostüm auf Fraktionskosten für einen öffentlichen Auftritt. Das Faschingskostüm zahlte sie allerdings nach Protesten zurück.

Frank Schurgast

Bild: Screenshot

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