“Die meisten jüdischen ‘Flüchtlinge’ werden in unsere Sozialsysteme vollkommen grundlos eingegliedert.”

In Kassel steht ein Moderator des Offenen Kanals wegen antisemitischer Äußerungen in der Kritik. Die Informationsstelle Antisemitismus wirft Hans R. Portner vor, auf Facebook mit judenfeindlichen Sprüchen für seine Sendung geworben zu haben.

Seit Jahren ist Hans R. Portner das Gesicht im Offenen Kanal Kassel. Mal erörtert er in “Portners Presseshow” eine “Evolution ohne Schöpfergott”, mal führt er in das “Geheimleben der Pflanzen” ein oder berichtet über sein Erlebnis in einer Kasseler Orthopädiepraxis. Jetzt gibt es Kritik an einem Facebook-Post, in dem er für eine seiner Sendungen warb. Die Informationsstelle Antisemitismus wirft Portner judenfeindliche Aussagen vor.

Moderator spricht von “jüdischen ‘Flüchtlingen’, denen der Euro ins Auge sticht”

Die Informationsstelle, die zum Sara-Nussbaum-Zentrum für Jüdisches Leben in Kassel gehört, bezieht sich dabei auf einen Facebook-Eintrag, der auf der Seite des Moderators gepostet war, inzwischen aber gelöscht wurde. Darin geht es um die Zuwanderung jüdisch-stämmiger Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion.

Dort hießt es: “Die meisten jüdischen ‘Flüchtlinge’ werden in unsere Sozialsysteme vollkommen grundlos eingegliedert.” Das sei skandalös. Es handle sich um “russische Bürger, denen hier der Euro ins Auge sticht und die dann betrügerisch ihre jüdische Abstammung nutzen, um hier als arme Flüchtlinge unser Geld zu kassieren.” Geld, das deutschen Rentnern fehle. Statt nach Deutschland sollten diese Menschen lieber nach Israel gehen. Sie seien “sicherlich alles ordentliche Leute”. Hätten aber “mit der NS-Zeit null zu tun.”

Bild: Screenshot Xing

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