Donald Trump habe mit seinen Hasstiraden gegen vier Abgeordnete Gewissheit geschaffen, kommentiert Thilo Kößler. Der Präsident der Vereinigten Staaten meine, was er sage. Aus voller Überzeugung. Der Trumpismus sei eine zutiefst rassistische Bewegung.
Mit seinen jüngsten Hasstiraden gegen vier Abgeordnete, allesamt „women of color“, hat Donald Trump seinem Land und dem Rest der Welt einen wichtigen Erkenntnisgewinn beschert. Donald Trump ist kein taktischer Rassist, wie es bisher häufig hieß, der aus wahltaktischen Überlegungen heraus mit Bedacht und Geschick rassistische Reflexe seiner überwiegend weißen und männlichen Wählerschicht bedient. Jetzt ist Gewissheit: Donald Trump ist tatsächlich ein Rassist. Er meint, was er sagt. Aus voller Überzeugung.
Donald Trump bescherte seinem Land und dem Rest der Welt diesen Erkenntnisgewinn, indem er zur plattesten Plattitüde griff, die einem Rassisten gegenüber Andersfarbigen und Andersdenkenden zu Gebote steht: „Geht doch dorthin zurück, wo Ihr herkommt“, rief er den vier Abgeordneten zu.
Eigentliches Trump-Motto: Make America white again
Donald Trump griff in die unterste Schublade des Rassismus, indem er sich auf das Credo der „white supremacists“ berief – der Verfechter der These von der Überlegenheit der Weißen: Demnach sind die USA ein weißes Land, das von Weißen gegründet und aufgebaut und seither von Weißen regiert wurde. Barack Obama war dieser Ideologie zufolge ein historischer Betriebsunfall – allerdings mit Signalwirkung: Laut Erhebung des Forschungsinstituts Pew Research Center wird die Mehrheit der US-amerikanischen Staatsbürger Mitte dieses Jahrhunderts nicht mehr weiß sein.
Die Weißen fürchten also um ihre angestammte Rolle, ihre Privilegien, ihre Macht. Deshalb wählten sie Donald Trump – und der machte diese Ängste zum Kern seiner zentralen Botschaft: „Make America great again“. Was eigentlich heißen soll: Make America white again.
Das wirklich Bemerkenswerte an dieser Erkenntnis, dass der Trumpismus eine zutiefst rassistische Bewegung ist, ist die Tatsache, dass man sie im öffentlichen Diskurs so lange verharmlost, vertuscht, wenn nicht gar verschwiegen hat. Donald Trump hat seinen ganzen politischen Aufstieg seiner rassistischen Grunddisposition zu verdanken. Das Anzweifeln der Geburt Barack Obamas auf amerikanischem Grund und Boden. Die Hetze gegen Muslime, Mexikaner, Minderheiten. Die abfälligen Äußerungen über Farbige, Indigene oder afrikanische Staaten, die er als „Drecksloch-Länder“ bezeichnete.
Titelbild: GQ
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