“Dreckiger Zionist!”: Gelbwesten zeigen sich erneut antisemitisch

Nach den judenfeindlichen Übergriffen auf den Philosophen Alain Finkielkraut ist ein Verdächtiger identifiziert worden.

Nach antisemitischen Beschimpfungen gegen den Philosophen und Schriftsteller Alain Finkielkraut am Rande von »Gelbwesten«-Protesten hat die Pariser Justiz Vorermittlungen eingeleitet. Man ermittle wegen öffentlicher Beleidigung aufgrund der Herkunft, der Ethnie, der Nation, der Rasse oder der Religion, teilte die Pariser Staatsanwaltschaft am Sonntag mit.

Frankreichs Innenminister Christophe Castaner erklärte via Twitter, ein Verdächtiger, der hauptsächlich für die Beleidigungen verantwortlich sei, sei identifiziert worden.

Alain Finkielkraut – Bild: Claude Truong-Ngoc / Wikimedia Commons – cc-by-sa-3.0, Alain Finkielkraut par Claude Truong-Ngoc juin 2013CC BY-SA 3.0

DROHUNGEN

Finkielkraut war am Samstag am Rande einer »Gelbwesten«-Demonstration in Paris von Teilnehmern beschimpft worden. Ihm sei unter anderem »Dreckiger Zionist!« zugerufen worden und der Satz »Wirf dich in den Kanal!«, sagte der Intellektuelle in einem Interview mit der Zeitung »Le Parisien«.

»Ich war gezwungen zu fliehen«, so Finkielkraut weiter. Er habe Angst gehabt, verprügelt zu werden. Die Polizei sei aber eingeschritten.

Innenminister Christophe Castaner hatte erst zu Wochenbeginn berichtet, dass es in Frankreich 2018 deutlich mehr antisemitische Vorfälle gab als zuvor. Es wurden 541 Fälle bekannt – 74 Prozent mehr als noch 2017. Castaner sprach davon, dass sich der Antisemitismus »wie ein Gift« ausbreite.

Titelbild: Offene Linke Ries

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