“Jude” als Schimpfwort auf dem Pausenhof, böse Sprüche auf Whatsapp: Antisemitismus ist auch an hessischen Schulen Realität. Ein landesweites Programm soll Lehrer und Schüler sensibilisieren – und immunisieren.
“Du Jude” – als verbreitetes Schimpfwort auf dem Schulgelände ist das nur eines der Symptome. Hier ein Schüler, der immer wieder ein Hakenkreuz ins Klassenbuch malt. Dort ein anderer, der Polizisten erklärt: Die judenfeindlichen Ausbrüche, die er in einer Whatsapp-Gruppe verbreitete, seien zuhause und in seiner früheren Integrationsklasse “doch ganz normal” gewesen.
“Wir erleben seit drei, vier Jahren eine neue Dimension an Antisemitismus”, sagt Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt, zu den von ihm genannten Beispielen. Die Entwicklung ist zahlenmäßig schwer zu fassen, zumal judenfeindliche Vorfälle an Schulen bislang nicht zentral erfasst wurden. Ein Indiz: Rund 100 Lehrer wandten sich im vergangenen Jahr wegen “akuter Vorfälle” ratsuchend an Mendel und seine Kollegen – “ein deutlicher Anstieg”.
Das hessische Kultusministerium und die Bildungsstätte reagieren mit einem landesweiten Präventionsprojekt. Schüler im Alter ab 13 Jahren und Lehrer sollen für das Problem sensibilisiert werden, um ihm richtig begegnen können. Der erste Kursus begann am Montag in Frankfurt mit rund 20 teilnehmenden Lehrern.
Islamismus und Nahost-Konflikt
Aus diesem Anlass unterschrieben Mendel und Kultusminister Alexander Lorz (CDU) eine Vereinbarung über die zunächst auf drei Jahre angelegte Kooperation. Im ersten Jahr soll es mindestens 36 Workshops für Schüler und 15 Fortbildungsveranstaltungen für Lehrer geben. In den Folgejahren ist ein Ausbau des Angebots angestrebt.
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