Das Handyvideo aus dem Inneren der Bremer Rahma-Moschee verbreitete sich in Windeseile in Onlinemedien. Dutzende zerstörte Bücher waren zu sehen. Berge aus zerrissenen Seiten der Koran-Exemplare der Moschee. Das heilige Buch der Muslime – zerknüllt und geschändet in einer Toilette. Rund 50 Koran-Ausgaben sollen unbekannte Täter am Pfingstsamstag in der Moschee in der Bremer Innenstadt zerstört haben. Die Bilder aus dem Handyvideo schafften es schnell auch in klassische Medien.
Die Bremer CDU verurteilte die Tat als »niederträchtig«. Der Vorsitzender des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, sprach von einer »neuen Dimension der Perversion«. Er rief Politik und Öffentlichkeit dazu auf, die Tat »laut und deutlich« zu verurteilen. Bislang werde darüber, anders als in internationalen Medien, hierzulande kaum darüber berichtet. Mazyek forderte einen Beauftragten gegen Muslimfeindlichkeit und Polizeischutz für Moscheen.
In Bremen war erst zehn Tage zuvor ein Jugendlicher bei einem Angriff in einer Straßenbahn schwer verletzt worden. Ein 27-jähriger Mann hatte dem Jugendlichen ein Messer in den Hals gestochen, nachdem er ihn und einen Begleiter islamfeindlich beleidigt hatte.
Übergriffe auf Moscheen sind in Deutschland längst trauriger Alltag. Ebenfalls am Pfingstwochenende wurden in Kassel und Dresden die Scheiben muslimischer Gotteshäuser eingeworfen. Vergangene Woche landeten ein Schweinekopf und literweise Blut vor einer Moschee in Mönchengladbach. Einige Tage zuvor hatte ein Unbekannter Müllcontainer vor einer Moschee im nordrhein-westfälischen Hagen in Brand. »Praktisch täglich« seien Muslime Angriffen ausgesetzt, erklärte der Bremer Islamverband »Schura« nach dem Angriff auf die Rahma-Moschee.
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