Berlin/Ganderkesee (ots/fs) – In der Diskussion um das Thema Impfpflicht verbreitet sich derzeit eine Videobotschaft des US-amerikanischen Anti-Impf-Aktivisten Robert F. Kennedy Jr. in den sozialen Netzwerken. Darin stellt Kennedy einen Zusammenhang zwischen Impfungen und Autismus sowie Krankheiten wie Asthma und Diabetes her (https://v.gd/M3pbVp).
Bewertung
Wissenschaftliche Belege für einen solchen Zusammenhang gibt es nicht. Studien haben keine Hinweise erbracht, dass Impfungen Autismus, Asthma oder Diabetes verursachen. Das Video wird zudem mit falschen Informationen über Kennedy verbreitet.
Fakten
Robert F. Kennedy Jr. ist der Neffe des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy und ein prominentes Gesicht der Anti-Impf-Bewegung in den USA. Bekannt ist er vor allem über seine Organisation “Chrildren’s Health Defense”, die in der Vergangenheit unter dem Namen “World Mercury Project” durch Anti-Impf-Kampagnen etwa über Facebook aufgefallen ist (http://archive.vn/wa6MQ).
Kennedy ist jedoch, anders als vielfach behauptet, nicht Vorsitzender einer Anti-Impf-Kommission der US-Regierung. Zwar gab es Anfang 2017 Gespräche mit der sich damals neu aufstellenden Regierung von Donald Trump. Zu einer Zusammenarbeit kam es aber nicht (http://archive.vn/q6qOn).
Anders als derzeit verbreitet ist das Video keine aktuelle Ankündigung von Kennedy, nach Deutschland zu reisen und dort gegen Impfungen zu demonstrieren. Die Aufnahme ist eine Grußbotschaft an eine Demonstration unter dem Motto “Nein zum Impfzwang” am 14. September 2019 in Berlin (https://v.gd/rgIqEC, http://archive.vn/u8rL9).
In dem Video behauptet Kennedy, dass es einen kausalen Zusammenhang gebe zwischen Impfungen und der Ausbreitung von Autismus, Asthma und Diabetes. Ein solcher Zusammenhang ist wissenschaftlich jedoch nicht belegt.
So haben etwa Studien in Dänemark keine Hinweise erbracht, dass Impfungen gegen Masern, Mumps und Röteln bei Kindern Autismus verursachen (http://archive.vn/ko6AR; http://archive.vn/BwTDW). “Das Gerücht, insbesondere die Masernimpfung könne Autismus verursachen, geht auf eine Untersuchung an nur zwölf Kindern zurück”, sagt Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, das in Deutschland für die Zulassung von Impfstoffen zuständig ist.
Die Studie eines britischen Arztes sei methodisch so fehlerhaft gewesen, dass das Fachmagazin “The Lancet” die Veröffentlichung aus dem Jahr 1998 im Jahr 2011 zurückgezogen habe. Der Autor habe seine Zulassung als Arzt in Großbritannien verloren, unter anderem, weil ihm Interessenkonflikte nachgewiesen worden seien (https://v.gd/Jk43dL). “Es gibt keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Impfstoffen und Autismus”, betont Cichutek.
Auch Studien zum Zusammenhang zwischen Impfungen und Asthma (http://archive.vn/7Arob) sowie Diabetes (https://v.gd/vkYkxV) fanden keine Belege für ein höheres Krankheitsrisiko bei Geimpften.
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