Gastronomen zeigen Kante gegen rechte AfD

Nach Warnungen von Gästen und Freunden hat Mergim Dzeladini am Sonntag eine für Donnerstag von der AfD geplante Veranstaltung in seinem Restaurant in Germendorf abgesagt. Er habe nicht gewusst, was die AfD geplant hatte. Für die Partei gab es sogar noch eine zweite Absage.

Am Wochenende kündigte die AfD in einer Zeitungsanzeige einen “Bürgerdialog” im Restaurant “Da Gianni” an. Mit ihrem Hennigsdorfer Landtagsabgeordneten Andreas Galau und dem früheren Thüringer LKA-Chef Uwe Kranz wollte sie über “Innere Sicherheit, Integration und islamischen Terrorismus” sprechen. Doch Restaurantbetreiber Mergim Dzeladini sagte die Veranstaltung nach einem “Shitstorm” auf Facebook gegen ihn ab. “Ich wusste nicht, was da geplant war”, sagte Dzeladini. Er sei davon ausgegangen, dass es sich um ein parteiinternes Treffen handele. Erst durch die Zeitungsanzeige und die Reaktionen darauf sei es ihm klar geworden. Freunde hätten ihn vor möglichen Demonstrationen gewarnt.

“Ich will keinen Ärger. Und ich interessiere mich nicht für Politik. Pizza und Spaghetti sind meine Politik”, sagt Dzeladini. Er könne nicht sicher sein, dass sich andere Gäste durch die AfD-Veranstaltung gestört fühlten. Der Wirbel um die AfD habe ihm viel Stress bereitet. “So etwas kannte ich nur aus den Medien. Dass es mich selber mal trifft, hätte ich nie gedacht”, sagte Dzeladini

Oranienburgs stellvertretender AfD-Ortsverbandsvorsitzender Ingo Schmidt wollte nicht sagen, welches Restaurant seiner Partei abgesagt hatte. Auf Facebook kündigte die Partei am Montagnachmittag einen neuen Veranstaltungsort für den “Bürgerdialog” an: das griechische Restaurant “Mythos” in Germendorf. Doch auch von dort kam noch am Montag eine Absage. Der Hauseigentümer habe ihn darum gebeten, sagte Gastronom Mario Chalkopios: “Wir wussten nicht, um was es bei der Veranstaltung geht, sonst hätten wir gar nicht erst zugesagt.”

Bild: Screenshot AfD bei Facebook

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