Heidelberg: Mehr gegen Rassismus tun

Heidelberg wird von 2020 an Sitz der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus – zusammen mit Barcelona. Insgesamt gehören 140 europäische Städte der Koalition an, neben Heidelberg auch Karlsruhe, Basel und Straßburg.

Dörthe Domzig, die Leiterin des Heidelberger Amtes für Chancengleichheit, verweist auf die “einzigartige Infrastruktur” der Stadt am Neckar, etwa die Hochschule für jüdische Studien, das Kulturzentrum deutscher Sinti und Roma und die Muslimische Akademie. Trotz der “hohen Expertise” Heidelbergs im “Zusammenleben in Vielfalt” könne im Austausch mit den anderen Städten der Vereinigung, darunter Berlin, Bologna, Paris, Stockholm und Toulouse, “für uns noch einiges herausgeholt werden”, sagt Domzig. Heidelberg hat sich 2014 mit seinem Beitritt zur Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR, European Coalition of Cities against Racism) verpflichtet, aktiv gegen Vorurteile und Diskriminierung vorzugehen, wie das Rathaus betont. “Die Übernahme der ECCAR-Geschäftsstelle bietet Heidelberg die Möglichkeit, seinen Weg zu einer toleranten, vielfältigen und weltoffenen Stadt fortzusetzen”, sagt Wolfgang Erichson, Bürgermeister für Umwelt, Bürgerdienste und Integration. Der Gemeinderat hatte im März mit großer Mehrheit für die Bewerbung um den Sitz der Geschäftsstelle gestimmt, die Entscheidung für die badische Stadt und das spanische Barcelona fiel kürzlich in Toulouse.

Mit dem Netzwerk der ECCAR ließen sich die örtlichen Einrichtungen für Menschenrechte und gegen Rassismus noch besser unterstützen, sagt Erichson. ECCAR-Mitglieder müssen alle zwei Jahre Rechenschaft ablegen hinsichtlich der Fortschritte bei der Entwicklung der “Kultur der Menschenrechte und Nichtdiskriminierung”. Die ECCAR wurde 2004 von der UN-Kulturorgansation Unesco eingerichtet.

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