Verdächtig lange war es still um den thüringischen AfD-Vorsitzenden Björn Höcke in der Frage um die Parteiobersten der Bundespartei. Doch beim diesjährigen Kyffhäuser-Treffen in Thüringen konnte oder wollte er dann nicht mehr schweigen und begann vor rund 800 Fans gegen den Bundesvorstand zu wettern.
Mit einer großen Leidenschaft werde er sich, wie die Bild-Zeitung heute berichtet, der personifizierte Führer-Kult der AfD, “der Neuwahl des Bundesvorstandes hingeben” und er liefert auch gleich die Prognose mit, die seine Flügel-Fans hören wollen, nämlich, dass die aktuelle Zusammensetzung des Bundesvorstandes am Jahresende so nicht wieder gewählt wird.
Was will Höcke?
In der AfD wird seit dem letzten Wochenende rege – und an einigen Stellen sicherlich auch ängstlich – darüber diskutiert. Doch wenn man in den letzten Wochen Björn Höcke etwas genauer beobachtet hat, so ist es ziemlich eindeutig, dass er nun Alexander Gauland und Jörg Meuthen direkt angreifen will. Bei den letzten Bundesvorstandswahlen vor zwei Jahren hatte Höcke noch einen Rückzieher gemacht. Über den damaligen Grund kann man nur spekulieren, aber es war wohl sein Wissen und inneres Gefühl, dass er nicht gerade sehr beliebt bei den Delegierten.
Wer so parteischädigend gegen den gewählten Bundesvorstand agiert, solle sich auch zur Wahl stellen.
Uwe Junge, AfD Rheinland-Pfalz auf Facebook
Hinter diesem Post von Junge auf Facebook, der genauso von vielen AfD-Mitgliedern geschrieben sein könnte, steht letztlich nur die Angst, Höcke könnte die rechtsextremistische Partei spalten. Und so schlecht stehen die Chancen hierzu nicht. Man braucht nur an den Bundesparteitag von Hannover zurück denken, wo die Höcke-ergebene Doris von Sayn-Wittgenstein beinahe das Rennen als Bundesvorsitzende gemacht hätte. Und seither ist die Macht Höckes und seines ultrarechten Flügeks stark gewachsen.
Die braune Lawinengefahr
Die Machtgefüge in der AfD sind ins Rutschen gekommen. Und dieses auch in scheinbar gefestigten Landesverbänden wie den in Nordrhein-Westfalen, wo am Samstag beinahe der gesamte Vorstand zurück trat, weil er den Druck des Flügels nicht mehr standhalten konnte und wollte.
Sollte sich der ultrarechte Flügel von Höcke durchsetzen können in der AfD, wird diese sich am Ende sicherlich völlig radikalisieren. Und dann kann Björn Höcke auch endlich seinem Führer-Kult gerecht werden. Heil Höcke.
Frank Schurgast
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