Junge Union in Sachsen-Anhalt: Klare Kante gegen die AfD

Die gestrige, sogenannte Denkschrift oder eher die Wir-denken-ohne-nachzudenken-Schrift einiger CDU-Freigeister in Sachsen-Anhalt ist natürlich auch bei der Jungen Union angekommen. Nur zeigt man sich hier nicht so sehr begeistert. Nach eigener Aussage ist die JU Sachsen-Anhalt über den Vorstoß einiger Landtagsabgeordneten der Mutterpartei erschüttert.

Die Junge Union verweist auf die Aussage des CDU-Landesvorsitzenden und Landtagsabgeordneten Holger Stahlknecht, der eindeutig formulierte, dass auch in der nächsten Legislaturperiode eine Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen ist. In der Pressemitteilung heißt es unter anderem: “Als Junge Union Sachsen-Anhalt fordern auch wir einen klaren Kurs und das Wahren klarer Kante gegen jede Form von politischem Extremismus, wie ein Beschluss des JU-Landestages aufzeigt.”

Anna Kreye, Landesvorsitzende der Jungen Union in Sachsen-Anhalt sagt: “Es ist auf allen Ebenen Beschlusslage, dass eine Zusammenarbeit mit den politisch extremen Kräften stetig entschieden abzulehnen ist.” Folgerichtig stellt sie zudem fest, dass die Koalition mit der AfD wie ein Verrat der eigenen Werte sei. Und weiter sagt Kreye: “Die Partei macht Stimmung gegen Andersdenkende und bedient sich dabei an Halbwahrheiten und marktschreierischer Rhetorik.” Dieses darf in den Augen der Landesvorsitzenden niemals der Anspruch der CDU werden.

Das vergiftete politische Klima

“Das Nachdenken über die eigene Politik bedeutet nicht, die AfD salonfähig zu machen. Sie ist ein Ventil für Protest und spiegelt das Gefühl vieler Menschen wieder, dass die politischen Akteure zu wenig auf die Sorgen der Bevölkerung eingehen”, heißt es weiter in der Pressemitteilung. Und die JU formuliert gleich einmal einen neuen Anspruch für die Mutterpartei. Denn “anstatt der AfD die Hand zu reichen, sollte die CDU Sachsen-Anhalt deshalb vielmehr wieder Politik für die Menschen machen. Sie sollte wieder zur Kümmerer-Partei und zur Partei des Konservativ-bürgerlichen Spektrums werden, die nicht nur im Wahlkampf zeigt, dass sie ein offenes Ohr für die vor Ort bestehenden Anliegen hat.”

In die Pflicht genommen

Die Junge Union ist wie in anderen Bundesländern auch natürlich in Sachsen-Anhalt ebenfalls die politische Zukunft der Partei. Wie jede Jungorganisation in Parteien oft belächelt aufgrund ihrer manchmal erfrischenden Naivität. Die CDU in Sachsen-Anhalt und ihr Landesvorsitzender Stahlknecht würden jedoch gut daran tun hier sich die Worte und Gedanken der JU zu Herzen zu nehmen um die “Spinnerten” aus den eigenen Reihen wieder in die Spur zu bekommen.

Am Ende hat sich die Jungen Union Sachsen-Anhalt jedoch auch selbst in die Pflicht genommen mit einer starken politischen Reaktion. Nur daran müssen sie sich für die Zukunft messen lassen. Und vielleicht gilt es nun auch viele reaktionäre Kräfte in den eigenen Reihen auf die Wertespur einer christlichen Union zu bekommen.

Frank Schurgast

Bild: CDU Sachsen-Anhalt

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