Kein Zitat von Alice Weidel (AfD)

Berlin (ots) – Im Netz wird der Co-Chefin der AfD-Bundestagsfraktion, Alice Weidel, unterstellt, sie habe sexuelle Übergriffe von Flüchtlingen im baden-württembergischen Schorndorf relativiert. Dasselbe Zitat wird auch immer wieder der Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt untergejubelt. Der dpa-Faktencheck.

Bild: Screenshot Facebook

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Es gibt keinen Beleg dafür, dass Weidel oder Göring-Eckardt diesen Satz jemals gesagt haben. Die Grünen-Politikerin ist schon gerichtlich gegen die Verbreitung des falschen Zitats vorgegangen.

Fakten

In dem vermeintlichen Zitat wird Alice Weidel unterstellt, sie zeige mit dem Satz Verständnis für sexuelle Übergriffe von Geflüchteten im baden-württembergischen Schorndorf, «weil sie zu wenig von deutschen Frauen in ihren Gefühlen respektiert werden».

Diese Aussage enspricht überhaupt nicht Weidels politischer Einstellung. Im Juli 2017 hatte die AfD-Politikerin unter anderem gefordert, übergriffige Migranten sofort auszuweisen (http://dpaq.de/8c8xH). Damals war es in der Kleinstadt bei Stuttgart auf einem Stadtfest zu Ausschreitungen und sexuellen Übergriffen auf zwei junge Frauen gekommen.

Möglicherweise spielen die Urheber des Facebook-Posts ironisch darauf an, dass dasselbe Zitat fälschlicherweise immer wieder Katrin Göring-Eckardt untergejubelt wird.

Gegen die Verbreitung des falschen Zitats ging die Grünen-Politikerin 2017 gerichtlich vor. So erließ etwa das Hamburger Landgericht auf Antrag der Grünen eine einstweilige Verfügung gegen die AfD Bielefeld. Diese hatte das Zitat auf ihrer Homepage verbreitet und später wieder entfernt. In dem Gerichtsbeschluss, der der dpa vorliegt, wurde der AfD Bielefeld ein Ordnungsgeld von bis zu 250 000 Euro angedroht.

Titelbild: Screenshot Facebook

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