Kind von AfD-Politiker mit dem Tod bedroht

Berlin/Ganderkesee (fs) – In Berlin-Biesdorf soll der Sohn des Berliner AfD Politikers Gunnar Lindemann von drei Mitschülern mit dem Tod bedroht worden sein. Dieses meldete heute die Berliner Tageszeitung “Tagesspiegel”. Gegenüber dieser hat Lindemann auf Nachfrage auch die Drohungen bestätigt.

Die Polizei teilte heute mit, dass der 16-Jährige bereits diesen Freitag bei den Ermittlungsbehörden ausgesagt habe, dass er und seine Familie seit einiger Zeit von Mitschülern bedroht werden. Der Hintergrund soll die politische Arbeit seines Vaters bei der rechtsextremistischen AfD sein. Lindemann ist Wahlkreisabgeordneter unter anderem für Ahrensfelde, Marzahn-Ost und -West. 2016 gewann er in diesem Wahlkreis mit über 30 Prozent das Direktmandat in diesem Wahlkreis.

Der Schüler hatte sich bereits vorher schon an die Schulleitung gewendet. Die Drohungen gegen ihn sollen unter anderem über einen Kurzmitteilungsdienst versendet worden sein. Den Polizeibeamten nannte der Schüler drei verdächtige Mitschüler im Alten von 15 bis 18 Jahren. Sie sind nicht in der selben Klasse.

Dem Tagesspiel sagte Lindemann, dass man seinem Sohn mitgeteilt haben soll, dass man “ihn abstechen will”. Doch er habe Vertrauen in die Polizei, dass nun alles nötige getan werde. Weiter sagt er, dass es traurig sei, “dass schon junge Menschen so aufgehetzt werden.” Nun müsse eine Lösung gefunden werden, dass sein Sohn wieder sicher zur Schule gehen könne.

Da sich die Bedrohungen auf die politische Arbeit von Lindemann beziehen sollen, hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.

Von der AfD die alt gewohnte Rhetorik

“Schule und Polizei müssen jetzt hart durchgreifen gegen die Täter”, sagt AfD-Politiker Georg Pazderski. Aus seiner Sicht sind nun vor allem die Altparteien und Medien in der Pflicht, die Hasskampagnen gegen die rechtsextremistische AfD zu stoppen. Und schon wieder hat sich die gesamte AfD in eine Opferrolle begeben.

Bildungsverwaltung denkt über eigenen Anti-Mobbing-Beauftragten nach

Auch die Bildungsverwaltung äußert sich zu dem Vorfall. Der Pressesprecher Martin Klesmann erklärt: “Bildungssenatorin Scheeres ist ganz klar der Auffassung, dass kein Kind wegen der politischen Aktivitäten seiner Eltern in Haftung genommen oder bedroht werden darf. Unsere Schulaufsicht wird dem beschriebenen Fall nachgehen.”

dpa meldet, dass die Verwaltung in Zukunft stärker gegen Mobbing vorgehen wird. So werde es ab Jahresbeginn 2020 einen eigenen Anti-Mobbing-Beauftragten als Ansprechpartner in der Verwaltung geben.

Bild: Alexas_Fotos auf Pixabay

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