Küssende Rammstein-Gitarristen: Zeichen gegen Homophobie in Moskau

Moskau, Homophobie und zwei sich küssende Gitarristen. Rammstein is in the House.

Als sich die Rammstein-Gitarristen Richard Kruspe und Paul Landers auf der Bühne in Moskau küssten, sollte dieses sicherlich nicht schocken. Nein, Rammstein wollte auch hier in Putins Löwenkäfig ein eindeutiges Zeichen gegen Homophobie setzen. Einige Tage zuvor setzte die Rockband bereits in Polen ein Zeichen, indem der Schlagzeuger Christoph Schneider eine riesige Pride-Fahne auf der Bühne schwenkte.

Die Besucher haben verstanden. Doch die Politik?

Ausgeprägte Homophobie in Polen und Russland

Polen und Russland stehen sich sehr nahe. Zumindest wenn es auf die Diffamierung von homosexuellen Menschen geht. Sich als schwules Paar hier frei und offen zu bewegen ist nahezu ausgeschlossen. Physische Angriffe stehen auf der Tagesordnung.

In Russland kommt noch ein ganz spezielles Problem für schwule Menschen hinzu: Die gesellschaftliche Tabuisierung. In Russland gibt es Regionen, da ist die öffentliche Homosexualität unter teilweise drastischen Strafen gestellt. In Russland spricht man gerne von der “homosexuellen Propaganda”. Das Gesetz gegen diese “Propaganda” wird mit dem Schutz der Kinder begründet. Das Gesetz unterschrieb Putin 2013. Hiermit zeigt sich wieder einmal wie menschenfeindlich der sogenannte Präsident ist.

Rammstein werden Polen und den russischen Autokraten Putin nicht verändert haben. Aber sie haben ein deutliches Zeichen gesetzt. Und solche Zeichen sind es, die den Menschen in ihrem Kampf immer wieder neue Hoffnung geben. Mehr nicht – aber auch auf gar keinen Fall weniger.

Frank Schurgast

Bild: LouderSound

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