Kulturschaffende in Deutschland sehen die Kunstfreiheit in Gefahr. Nutzungsrecht: 04.07.2019 - 04.10.2019 Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/6348 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: "obs/3sat/ZDF/dpa/Annette Riedl"

Kulturkampf von rechts – AfD-naher Staatsanwalt ein Skandal

Mainz (ots) – Hunderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutschsprachiger Kulturinstitute gingen im Mai in Deutschland auf die Straße, um Alarm zu schlagen: Die Kunstfreiheit sei in Gefahr.

Die Dokumentation von Karsten Gravert “Kulturkampf von rechts” beleuchtet die Aktivitäten gegen politische Einmischung im Kulturbetrieb. 3sat zeigt die Dokumentation am Samstag, 27. Juli 2019, 19.20 Uhr, in Erstausstrahlung.

DIE VIELEN, ein Zusammenschluss Kulturschaffender, der die Proteste organisiert, kritisiert: Rechte Gruppierungen und Parteien stören Veranstaltungen, wollen in Spielpläne eingreifen, polemisieren gegen die Freiheit der Kunst, zeigen Kulturschaffende an und arbeiten an einer Renationalisierung der Kultur.

Die Kunst und die Kunst der AfD

Marc Jongen, kulturpolitischer Sprecher der AfD im Bundestag, bestätigt diese Befürchtungen mit seiner Aussage: “Wir befinden uns zweifellos in einem Kulturkampf.” Sollte die AfD einmal an die Macht kommen, dann könnte ein Umbau der Kultur anstehen, wie ihn zum Beispiel die rechtspopulistische PiS-Partei in Polen bereits wahr macht. Der Philosoph Peter Sloterdijk warnt vor einer zukünftigen ideologischen Zensur:

Gruppierungen dieses Typs suchen die Macht ja nur, um danach den demokratischen Mechanismus zu schwächen, durch dessen Ausnutzung sie nach oben gekommen sind. Das ist ein fast gesetzmäßiger Zusammenhang.

Die Dokumentation beleuchtet diesen Kulturkampf und zeigt, in welcher Weise die AfD versucht, die Kunstfreiheit einzuschränken. Wie etwa im Fall des Zentrums für Politische Schönheit, einer Gruppe von Aktionskünstlern, gegen die ein offenbar AfD-naher Staatsanwalt wegen Bildung einer “kriminellen Vereinigung” ermitteln ließ. Sie thematisiert aber auch den Fall um die Leipziger Jahresausstellung, von der ein mit der AfD sympathisierender Maler ausgeschlossen wurde. Hierin sieht wiederum die AfD einen Angriff auf die Freiheit der Kunst.

Bild: obs/3sat/ZDF/dpa/Annette Riedl

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