Lemwerder wehrt sich gegen NPD-Plakate

Ein Slogan auf dem Plakat wurde als volksverhetzend aufgefasst und in sozialen Medien intensiv diskutiert. Anzeigen liefen allerdings ins Leere. Nachts nahmen dann Unbekannte die Sache selbst in die Hand.

Wie geht man kreativ mit volksverhetzenden Aussagen in der Öffentlichkeit um? Diese Frage wurde am Mittwoch und Donnerstag intensiv in Lemwerder diskutiert. Was war geschehen? Im Gemeindegebiet waren mehrere Plakate der NPD aufgetaucht, unter anderem solche mit dem Slogan „Migration tötet“.

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Schnell wurde in der Facebook-Gruppe „Lemwerder Ortsgespräch“ diskutiert, wie man sich am besten um das Thema „kümmern kann“. Mehrere Anrufe bei der Polizei folgten. Da klar war, dass Abhängen oder Überkleben strafbar ist, kam die Idee auf, andere Plakate vor die der Rechtsextremen zu hängen. Der SPD-Ortsverein hat noch am Mittwochabend Hinweise unter die hoch hängenden NPD-Plakate gehängt. Ihr Inhalt: „Lemwerder hat keine Angst vor Fremden. Lemwerder bleibt sozial! Keine Macht den Rechten!“ Auch die Begu hat Schilder mit dem Slogan „Migration fördert das Denkvermögen“ aufgehängt.

Günter Naujoks, SPD Lemwerder / Bild: SPD Lemwerder

Günter Naujoks, Vorsitzender der örtlichen Sozialdemokraten, war eine der treibenden Kräfte in der Diskussion: „Wir dürfen uns von diesem Personenkreis – eine andere, treffendere Bezeichnung verkneife ich mir – nicht auf der Nase herumtanzen lassen“, meinte er. Er hatte auch die Polizei informiert, um sich der „Plakataktion“ anzunehmen. Unbefriedigend war allerdings die Rückmeldung. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg stufe das Recht zur freien Meinungsäußerung höher ein als den beleidigenden volksverhetzenden Slogan.

Titelbild: Lürssen

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