Ein rechtsextremistischer AfD-Mann mit Jörg Meuthen, eine Wahl, ein Kreisverband und schon überschlugen sich die Schlagzeilen. Beispielsweise konnte man auf tagesschau.de lesen: “Quittung für seine Kritik an Höcke”.
Und die Online-Ausgabe der Welt, die eigentlich für eine seriöse und differenzierte Berichterstattung steht, schrieb von einer “schweren Schlappe” Meuthens “im Machtkampf mit Höcke”.
Eine politische Auseinandersetzung, mehr nicht
Björn Höcke, der Berufs-Neonazi aus der AfD mit Kult- und Führerstatus für seine Anhänger sowie Führer des rechten Flügels der AfD, stand dabei noch nicht einmal zur Debatte bei der Kreisverbandssitzung. Vielmehr ging es in erster Linie um eine politische Auseinandersetzung mit Stefan Räpple.
Räpple ist vor allem bekannt durch seine Dauerkrakelerei im badisch-württembergischen Landtag bekannt. Im Dezember 2018 wurden er und Wolfgang Gedeon unter zur Hilfenahme der Polizei aus dem Landtag entfernt. Räpple ist genauso umstritten in der AfD wie Gedeon, was unter anderem auch an antisemitischen Auffälligkeiten der beiden liegt.
Ein wahrer Rechter ist dieser Räpple, der gerne poltert und auf Flüchtlinge schimpft. Nun ja irgendwie das typische Verhalten bei AfD-Abgeordneten quer durchs Land. Und mit dem Kehler führte Meuthen nun eine länger andauernde Auseinandersetzung. Meuthen will gerne Rechtsextremisten in der AfD, die ihm allzu krude sind, loswerden. Also auch Räpple.
Das Problem war Meuthen selbst
Und Höcke? Der scheint in den Augen von Meuthen ideologisch zu glatt zu sein, so dass er diesen zwar immer wieder kritisiert, aber – wie auch am Abend der Kreisverbandssitzung – er attackiert ihn im Endeffekt nicht wirklich. Diese Unentschlossenheit Meuthens, die anscheinend von einer gewissen Angst um Posten bestimmt ist, führte am Ende in Offenburg zur Nicht-Wahl.
Diese Nicht-Wahl nun im direkten Zusammenhang mit dem Thüringer Höcke zu setzen geht am wirklichen Geschehen vorbei. Vielmehr ist das eigentliche Problem Meuthen selbst gewesen. Was man allerdings daraus ablesen kann, ist die Unsicherheit die in der AfD mittlerweile umgeht. So auch bei Meuthen. Die Kreisverbandsmitglieder konnte er jedenfalls so nicht an diesem Abend überzeugen. Vielleicht wird auch so deutlich, dass gemäßigte Mitglieder nicht mehr Up to Date bei der rechtsextremistischen AfD sind.
Frank Schurgast
Titelbild: Simon
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