Muslime werden unter Generalverdacht gestellt – Ein Plädoyer für den gemeinsamen Kampf

Heute veröffentliche Die Freiheitsliebe einen sehr interessanten Artikel. Nein, es ist mehr. Es ist ein Plädoyer für den gemeinsamen Kampf gegen Rechts und gegen die “Islamkritik”. Wir möchten Euch in den Teilen den Artikel (den ihr bei Die Freiheitsliebe vollständig lesen könnt) hier vorstellen.

Unsere Empfehlung: Unbedingt lesen!

Der Artikel – Gemeinsamer Kampf statt „Islamkritik“

Anfang April veröffentlicht der Disput einen Artikel mit dem Titel „Islam – DIE LINKE macht es sich zu einfach“ von Sahra Meyers. Wir reiben uns die Augen. Zwei Wochen zuvor hat im neuseeländischen Christchurch ein bekennender Faschist, der sich als Teil einer weltweit agierenden Bewegung gegen den „Bevölkerungsaustausch“ durch Muslime versteht, 50 Menschen in zwei Moscheen ermordet. Horst Seehofer beschwichtigt, so etwas könne in Deutschland nicht passieren, denn es gebe ja kein islamfeindliches Klima.

Wir sind froh, dass einige Vertreter der LINKEN sich zu Christchurch geäußert und den von Rassismus Betroffenen ihre Solidarität ausgedrückt haben, gleichzeitig ist es schockierend, wenn im Artikel nun Solidarität als falsch oder naiv dargestellt wird.

Das Feindbild Islam – oder antimuslimischer Rassismus – hat für Rechte eine zentrale Bedeutung. Beatrix von Storch schreibt, dass „der Islam das brisanteste Thema des Programms überhaupt sei“ und für die „Außenkommunikation“ am besten geeignet. Das ist nicht neu. Die NPD in Sachsen bezeichnete schon im Jahr 2010, als Sarrazin seinen Bestseller „Deutschland schafft sich ab“ veröffentlichte, „Moslem-Feindschaft und Islam-Kritik als politischen Türöffner.“ Sie empfahl „Muslime als Projektionsfläche für all das anzubieten, was den Durchschnittsdeutschen an Ausländern stört.“

Der rechte Aufschwung ist zu einer realen Bedrohung für Muslime, andere von Rassismus Betroffene und Linke geworden.

Es sollte selbstverständlich sein, dass wir unsere antirassistische Solidarität nicht an die Bedingung knüpfen, ob die Wertvorstellungen eines Opfers den unseren entsprechen. Wir verteidigen auch ultraorthodoxe Juden gegen Antisemitismus und wir verteidigen konservative Muslime gegen antimuslimischen Rassismus. Damit machen wir uns nicht deren Wertvorstellungen zu Eigen. Und wenn die Autorin schreibt, es gehe bei dem Diskurs um den Islam nicht um die kopftuchtragende Muslima, die in der Bahn angespuckt wird, dann missversteht sie, worum es geht. Es geht um eben diese Muslima, die als Außenseiterin, als Abweichung von der Norm dargestellt wird, als Sündenbock von bürgerlichen Rassisten und auch von extrem rechten Kräften benutzt und von letzteren sogar angegriffen und bedroht wird.

Bild:Nick Youngson CC BY-SA 3.0 Alpha Stock Images

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