Nach Kritik an AfD: Knobloch wird häufiger beschimpft

Seit ihrer Rede bei der Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus wird Charlotte Knobloch vermehrt per Mail und Telefon beschimpft. Der Antisemitismus-Beauftragte Spaenle verurteilt die Angriffe “aufs Schärfste”.

Die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, wird nach dem AfD-Eklat im Bayerischen Landtag nach eigenen Angaben bedroht. Sie werde vermehrt per E-Mail und Telefon beleidigt und beschimpft. Das wurde dem BR aus dem Umfeld der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern bestätigt.

Spaenle verurteilt Angriffe schwer

Der Antisemitismus-Beauftragte der Staatsregierung, Ludwig Spaenle, verurteilt die vermehrten Angriffe auf Charlotte Knobloch scharf.

“Dem Mut von Frau Präsidentin Knobloch im Zusammenhang mit ihren klaren Aussagen im Bayerischen Landtag gestern ist hoher Respekt zu zollen. Deshalb ist es völlig eindeutig: Angriffe und Beleidigungen gegenüber ihrer Person sind aufs Schärfste zu verurteilen und zurückzuweisen. Die Urheber dieser Anfeindungen zeigen, wessen Geistes Kind sie sind”, sagte Spaenle dem Bayerischen Rundfunk.

Knobloch hatte AfD kritisiert

Knobloch hatte gestern in der Gedenkveranstaltung im Landtag die AfD kritisiert. Daraufhin hatte ein Teil der AfD-Abgeordneten den Saal verlassen. “Diese sogenannte Alternative für Deutschland gründet ihre Politik auf Hass und Ausgrenzung und steht nicht nur für mich nicht auf dem Boden unserer demokratischen Verfassung”, hatte Knobloch zuvor gesagt.

Foto: Michael Lucan, Lizenz: CC-BY-SA 3.02011-05-30 Charlotte Knobloch-1500, Ausschnittvergrößerung von Frank Schurgast, CC BY-SA 3.0 DE

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