Nach Salvini: Das neue Bella Fascismo Italiano

Auf einem Strand in Sottomarina bei Chioggia in der Nähe von Padua wurde eine in Italien geborene Frau afrikanischer Eltern von einem Mann dermaßen rassistisch beleidigt, sodass sie sich gezwungen sah, das Strandbad zu verlassen und die Carabinieri zu verständigen. Der Urheber – der ehemalige Betreiber des „faschistischen Strandes“, Gianni Scarpa – wurde wegen Verherrlichung des Faschismus und schwerer Nötigung zum Zweck rassistischer Diskriminierung angezeigt. Der 66-Jährige bestritt aber die Tat und entgegnete, dass er ohne jegliche rassistische Bezugnahme nur von Politik gesprochen hätte.

Die Anschuldigungen, die dem einschlägig bekannten 66-jährigen Gianni Scarpa vorgeworfen werden, sind schwer. Gianni Scarpa, der im Sommer vor zwei Jahren als Betreiber des „faschistischen Strandbades“ Playa Punta Canna europaweit Bekanntheit erlangt hatte, war vor zwei Jahren nach einer Vielzahl von Polemiken und Anzeigen vom Konzessionär des Strandes als Betreiber der Playa Punta Canna entlassen worden.

Aber Gianni Scarpa, der sich selbst als „moderner Faschist“ bezeichnet, konnte es angeblich nicht lassen. Am Nachmittag des Hochunserfrauentages bediente er sich – so die Anschuldigungen – mitten auf dem Strand sogar eines Megafons und einer Lautsprecheranlage, um diskriminierende, den Faschismus verherrlichende Musik und Sätze zu verbreiten. Einer in Padua geborener Frau afrikanischer Eltern wurde es einfach zu viel. Von den rassistischen und diskriminierenden Worten beleidigt, beschloss die dunkelhäutige Frau, die in Begleitung einer Freundin auf dem Strand weilte, das Strandbad zu verlassen. Sie ließ den Vorfall aber nicht auf sich sitzen. Draußen angekommen, verständigte sie die Carabinieri. Nachdem die Carabinieribeamten erste Erhebungen vorgenommen hatten, zeigten sie Gianni Scarpa wegen Verherrlichung des Faschismus und schwerer Nötigung zum Zweck rassistischer Diskriminierung an.

Gianni Scarpa hingegen lehnte jegliche Verantwortung für die Vorfälle ab und bestritt, die Frau diskriminiert zu haben.

„Es ist ein festlicher Moment gewesen. Ich habe am Mikrofon nur einige politische Betrachtungen zum Besten gegeben und dabei meine Wertschätzung für den Leader der Lega Matteo Salvini und für Giorgia Meloni ausgedrückt. Ich habe gesagt, dass ich Matteo Salvini wähle, aber ich habe nie rassistische Anhaltspunkte gemacht. Scherzen wir? Der Strand ist voll farbiger Personen und ich selbst habe viele ausländische Freunde“, verteidigte sich der 66-Jährige. Der ehemalige Betreiber des Strandbads fügte hinzu, dass ihn die Frau zusammen mit ihrer Freundin zurechtgewiesen hätte und ihm gesagt hätte, nicht auf diese Art und Weise am Mikrofon über Politik zu reden.

Titelbild: Corriere

Eingang zum faschistischen Strand. Bild: Screenshot Facebook

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