NSU 2.0: Droh-Mail trotz Festnahme aufgetaucht

Die Serie rechtsextremer Droh-Mails schien am Samstag zu Ende zu sein – ein Tatverdächtiger sitzt seither in U-Haft. Doch nun ist erneut eine Mail aufgetaucht – mit einer Drohung gegen Berlins Generalstaatsanwältin Margarete Koppers.

Nach der Verhaftung eines Mannes wegen einer bundesweiten Serie von E-Mails mit rechten Gewaltandrohungen ist eine weitere E-Mail aufgetaucht.

“Sie möchten sicher nicht, dass eines Tages Frau Generalstaatsanwältin Margarete Koppers etwas zustößt, oder?”, wird in der neuen E-Mail unter Bezug auf die Berliner Generalstaatsanwältin gefragt. In der E-Mail, die dem ARD-Politikmagazin Kontraste vorliegt, fordert eine angebliche Gruppe unter dem Namen “Staatsstreichorchester” 100 Millionen Euro in der Kryptowährung “Monero”, andernfalls werde eine neue Terrorgruppe entstehen.

“Wir werden alles daran setzen, dass es bald wieder Pogrome in diesem Land gibt und dass sich kein Jude, Moslem (…) oder auch linke Journalisten und Politiker sicher fühlen”, heißt es in dem Schreiben. Auf Anfrage erklärte ein Sprecher der Berliner Generalstaatsanwaltschaft, dass ihm diese Mail bislang nicht bekannt sei.

Siehe hierzu auch: NSU 2.0 Drohmails: Vermutlicher Täter ermittelt

Offenbar kein Trittbrettfahrer

Das Schreiben wurde am frühen Sonntagabend verschickt, einen Tag nachdem ein Tatverdächtiger aus Schleswig-Holstein in Untersuchungshaft genommen worden war. Ermittler schreiben dem Verdächtigen André M. mehr als 200 rechtsextreme Droh-Mails, unter anderem mit den Absender “Nationalsozialistische Offensive” bzw. “NSO” zu. An die neue Mail angehängt waren andere Droh-E-Mails aus dem März. Dadurch scheint es ausgeschlossen, dass die neue Mail von einem Trittbrettfahrer stammt, der erst nach der Verhaftung des Verdächtigen aktiv geworden ist.

Bild: Screenshot Twitter

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