Hamburg/Ganderkesee (ots/fs) – Nach einem AfD-kritischen Kommentar in den Tagesthemen ist Georg Restle mit dem Tod bedroht worden. Ängstlicher sei er dadurch nicht geworden, sagt der Monitor-Chef im Interview mit dem Medienmagazin journalist (September-Ausgabe). Trotzdem gebe es jetzt ein paar Sicherheitsvorkehrungen mehr. “Ich achte bei öffentlichen Auftritten etwas aufmerksamer aufs Publikum und schaue mir unbekannte Personen, die sich mir nähern, etwas genauer an”, so Restle.
Er sei auch schon in der Vergangenheit bedroht worden, berichtet Georg Restle im journalist-Interview. In jüngster Zeit habe sich jedoch der Ton verschärft und die Gefährdungslage sei größer geworden. “Zwar wurde mir für unsere Berichterstattung schon häufiger die Pest an den Hals gewünscht, aber was da jetzt geschieht, ist auf jeden Fall abgründiger als alles bisher Dagewesene.”
Restle stellt fest, dass die Gewaltbereitschaft innerhalb der rechten Szene zugenommen habe. Deshalb sei es auch richtig, dass der WDR die jüngste Morddrohung gegen ihn zur Anzeige gebracht habe, “weil dadurch öffentlich wird, wie sehr Journalistinnen und Journalisten mittlerweile ins Fadenkreuz genommen werden”.
Den Sicherheitsbehörden stellt Restle in diesem Zusammenhang kein gutes Zeugnis aus. Er habe nicht den Eindruck, dass sie “die neue Dimension der Gefährdung auf dem Schirm, geschweige denn im Griff haben”. Auch die Politik sieht Georg Restle in der Pflicht, sich deutlicher auf die Seite von Journalisten zu stellen: “Von der politischen Seite brauchen wir ein viel klareres Bekenntnis zur Pressefreiheit.”
Im journalist-Interview appelliert Georg Restle an seine Kollegen, die elementaren Grundrechte der demokratischen Gesellschaft “offensiver zu verteidigen”. Das “ständige journalistische Zurückweichen vor menschenverachtenden und freiheitsfeindlichen Positionen im Rahmen einer falsch verstandenen Ausgewogenheit” hält er für bedenklich. “Aus meiner Sicht ist es einer der größten Fehler, den wir machen können, extremistische oder rassistische Äußerungen als Ausdruck von Meinungsvielfalt wahrzunehmen und uns damit aktiv an einer Entwertung unserer Grundwerte zu beteiligen”, so der WDR-Journalist.
Bild: WDR
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