Osnabrück/Ganderkesee (ots/fs) – Der Sozialverband Deutschland (SoVD) hat harte Kritik an der positiven Halbzeitbilanz der Großen Koalition geübt. “Sehr alarmiert” zeigt sich der Sozialverband über den starken Zulauf für Rechtspopulisten.
Die Selbstbeweihräucherung passt mit der wachsenden Wut in der Bevölkerung, dem Gefühl von immer mehr Menschen, abgehängt und ungerecht behandelt zu werden, überhaupt nicht zusammen.
SoVD-Präsident Adolf Bauer gegenüber der NOZ
Die Koalition habe zwar viele Dinge auf den Weg gebracht, “vielfach wird aber nur an den Symptomen herumgedoktert, während man die Ursachen nicht anpackt”.
Niedrige Löhne, Wohnungsnot und lange Phasen der Arbeitslosigkeit
Zu den Ursachen der Wut zählte Bauer (Titelbild) “niedrige Löhne, insbesondere in vielen sogenannten Frauenberufen, lange Phasen der Arbeitslosigkeit, in denen nicht in die Sozialversicherung eingezahlt wird, und Wohnungsnot”. Hier seien “die entscheidenden Hebel, damit die Stimmung besser und nicht immer schlechter wird, damit die soziale Kluft kleiner und nicht größer wird”.
Die Mitgliederzahl des Verbandes ist in diesem Jahr auf mehr als 600.000 gestiegen.Das zeigt, dass der Bedarf nach Unterstützung wächst und wächst”, erklärte Bauer. In Sozialberatungen äußerten zahllose Bürger den Eindruck, ihre Probleme würden nicht ernst genommen. “Das nimmt stark zu, und das mag dazu geführt haben, dass der rechte Rand so stark geworden ist, wie es in den Wahlergebnissen abzulesen ist”, sagte der Verbandspräsident.
Wenn die Hoffnung zerstört wird
Als “besonderes Ärgernis” identifizierte der SoVD, dass langjährige Sozialversicherungspflichtige nicht das bekämen, was sie sich erhofft hätten. Etwa wenn die Menschen trotz jahrelanger Arbeit beim Job-Verlust ganz schnell in Hartz IV abrutschten, dass ihr Vermögen beansprucht werde oder eine Rente herauskomme, die zum Leben nicht reiche und Grundsicherung beantragt werden müsse.
Das wird als diskriminierend und niederschmetternd wahrgenommen. Das wird als Skandal empfunden.
SoVD-Präsident Adolf Bauer gegenüber der NOZ
Vor diesem Hintergrund hätten die Grundrentenpläne der Regierung eine “große Bedeutung”, der ewige Streit in der Großen Koalition sei aber “ein Trauerspiel” und erinnere “an alberne Pfänderspiele bei Kindergeburtstagen”.
Eklatante Widersprüche bei der AfD
“Sehr alarmiert” zeigt sich der Sozialverband über den starken Zulauf für Rechtspopulisten.
Ein Blick in die Programme der AfD zeigt, dass diese Truppe die sozialen Sicherungssysteme schwächen will. Dass sie trotzdem gerade von denen gewählt wird, die sich sozial benachteiligt und abgehängt fühlen, das ist ganz entsetzlich. (…) Ich verstehe nicht, warum die anderen Parteien diesen eklatanten Widerspruch nicht viel deutlicher machen. Hier ist ganz dringend Aufklärung notwendig.
SoVD-Präsident Adolf Bauer gegenüber der NOZ
Bild: SoVD
Über den Autor
Teilen mit:
- Klick, um über Twitter zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klick, um auf Facebook zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klick, um auf LinkedIn zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klick, um auf Reddit zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klick, um auf Tumblr zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klick, um auf Pinterest zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klick, um auf Pocket zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klicken, um auf Telegram zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klicken, um in Skype zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klicken, um auf WhatsApp zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
- Klicken zum Ausdrucken (Wird in neuem Fenster geöffnet)