Das Jenaer Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft liefert zahlreiche Hinweise auf eine Kooperation von Parteimitgliedern der AfD mit NPD, Identitärer Bewegung oder Reichsbürgerszene.
„Nein“, sagt Axel Salheiser, „es geht nicht darum, jeden AfD-Wähler zu stigmatisieren“. Der wissenschaftliche Referent am Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) in Jena weist diesen Vorwurf zurück, obwohl er gar nicht geäußert wird.
Er beugt vor, denn er kennt die in der Vergangenheit reflexhaft auftretenden Reaktionen nach der Befassung mit der AfD und deren Verbindungen in die extreme Rechte.
Gleichwohl: In einer von ihm erstellten Studie zu genau diesen Verbindungen belegt der Wissenschaftlicher allein aus öffentlich zugänglichen Quellen, wie diverse AfD-Mitglieder meist gänzlich ohne Berührungsängste mit Mitgliedern extrem rechter Organisationen oder mit bekannten Holocaustleugnern umgehen.
Björn Höcke und die „Eichsfeld-Stimme“
Voran stellt Salheiser den Thüringer AfD-Landessprecher und Vorsitzenden der Fraktion im Landtag, Björn Höcke , der nicht nur „eine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad“ gefordert (Dresdener Rede im Jahr 2017) sondern beispielsweise auch vom „afrikanischen Ausbreitungstyp“ ( Schnellroda 2015) gesprochen habe. Dem zur Seite stünde die These des Soziologen Andreas Kemper , dass Höcke und der Autor Landolf Ladig ein und dieselbe Person seien.
Salheiser sieht das durch Kemper belegt, der dazu umfangreiche Dokumenten-Vergleiche vorgenommen hat. Auffällig sei auch, dass sich Höcke geweigert habe, eine eidesstattliche Versicherung zu unterschreiben, nicht hinter dem Pseudonym Landolf Ladig zu stecken. Ladig war der Alias-Name eines Autors der Neonazi-Postille „Eichsfeld-Stimme“, die vom NPD-Landesvorsitzenden Heise in unregelmäßigen Abständen herausgegeben wird, und hat in einer Ausgabe ausgerechnet Höckes Wohnort Bornhagen und dessen Wohnhaus beschrieben. Die Autorenschaft Höckes gilt aus Sicht von Salheiser als „de facto nachgewiesen“.
Bild: IDZ Jena
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