Mainz/Bremen (fs) – “Die Entscheidung zum Sterbenlassen trifft man nicht einfach mal so.” Die Möglichkeiten der modernen Medizin stellen Ärzte und Angehörige immer wieder vor eine extrem schwierige Frage, wenn der Patient unheilbar krank ist und sich nicht mehr äußern kann: Am Leben halten oder Geräte abschalten? Und die Zahl derer, die ohne permanente Intensivpflege nicht überleben würden, steigt.

Dieser Fragestellung geht Autor Max Damm in der “37°”-Reportage “Mein Wille geschehe – Wie weit geht die moderne Medizin?” am Dienstag, 11. August 2020, 22.15 Uhr, im ZDF nach. Die “37°”-Sendung steht am Sendetag ab 8.00 Uhr in der ZDFmediathek zur Verfügung.

Der 65-jährige “taz”-Mitbegründer und Journalist Benedict Mülder bekam im Jahr 2009 die Diagnose Amyotrophe Lateralsklerose, kurz ALS, eine Krankheit, die zu totaler Bewegungslosigkeit führt. Er hat sich damals dafür entschieden, mit der Krankheit weiterzuleben – mit Beatmung und zu Hause bei seiner Familie. Seine Frau Dagmar hat die Entscheidung mitgetragen.

Seit Jahren liegt Benedict Mülder nun bewegungslos in einem Pflegebett im Wohnzimmer seiner Familie. Er ist völlig passiv und reagiert nicht auf Ansprache. 2016, als er noch kommunizieren konnte, hat er klar gesagt: Dieses Leben ist für ihn lebenswert. Ob er das heute immer noch so empfindet, weiß niemand.

Johannes Kalbhenn (41), Oberarzt einer Intensivstation am Universitätsklinikum Freiburg, behandelt oft Patienten, die sich nie damit auseinandergesetzt haben, mit welchen möglicherweise massiven Einschränkungen sie weiterleben wollen und mit welchen nicht.

Mit jedem Organ, das wir durch Apparate ersetzen können, wächst die Verantwortung: Ist es überhaupt sinnvoll, das zu tun?
Johannes Kalbhenn

Wenn ein Patient dement oder nicht mehr bei Bewusstsein ist und es keine Patientenverfügung gibt, muss der Arzt durch Gespräche mit Angehörigen herausfinden, was dessen mutmaßlicher Wille ist. Es gibt bei einer Entscheidung nie hundertprozentige Gewissheit.
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