Mainz/Bremen (fs) – Rechte Gewalt ist in Deutschland ein wiederkehrendes Übel. Die Reihe „Film ab gegen Rechtsextremismus“, die das ZDF im Rahmen des „Kleinen Fernsehspiels“ zeigt, ist auf traurige Weise stets aktuell.
Wir sind jung. Wir sind stark.

Rostock-Lichtenhagen, 24. August 1992: Stefan, Robbie und ihre Clique zieht es zum “Sonnenblumenhaus”, dem Wohnheim für vietnamesische Vertragsarbeiter. Davor versammelt: ein aufgeheizter Mob.
Leroy



Leroy ist 17 Jahre alt, deutsch – und schwarz. Das einzig “Coole” an dem Cello spielenden Berliner Musterschüler ist sein Afro. Als sich die süße Eva in ihn verguckt, wird es kompliziert. Evas Familie ist ziemlich rechts, ihre…
Die Arier



Die afrodeutsche Filmemacherin Mo Asumang sucht nach den Ursprüngen des Arier-Begriffs und wie er bis heute von Rechtsextremen in Deutschland und den USA missbraucht wird.
Kriegerin



Jung, weiblich, rechtsradikal. Marisa ist Teil einer Jugendclique der rechtsextremen Szene in einer ostdeutschen Kleinstadt.
Wir sind jung. Wir sind stark.



Rostock-Lichtenhagen, 24. August 1992: Stefan, Robbie und ihre Clique zieht es zum “Sonnenblumenhaus”, dem Wohnheim für vietnamesische Vertragsarbeiter. Davor versammelt: ein aufgeheizter Mob.



Schon seit Tagen gibt es Proteste gegen die benachbarte Asyl-Aufnahmestelle. Schließlich fliegt der erste Molotowcocktail. Während die Menge Beifall klatscht, kämpfen im Haus die Vietnamesin Lien, ihr Bruder und ihre Schwägerin um ihr Leben.









Der Spielfilm “Wir sind jung. Wir sind stark.” erzählt aus verschiedenen Perspektiven von den Ereignissen des 24. August 1992, die auf unheimliche und erschreckende Weise aktuell erscheinen. In einer verödeten Wohnsiedlung hängen die Jugendlichen herum und wissen nichts mit sich anzufangen. Tagsüber gelangweilt, harren sie der Nächte, um gegen Polizei und Ausländer zu randalieren. Auch Stefan, Sohn eines Lokalpolitikers, streift mit seiner Clique ziellos durch die Gegend. Es brodelt, aber immer nur bis kurz vor dem Siedepunkt. Ohne Job und eine Aufgabe finden die Freunde immer nur sich selbst als Ziel kleinerer und großer Grausamkeiten. Liebe ist austauschbar, Freundschaft und Loyalität sind nur Beiwerk einer aufgesetzten Ideologie.



Auch Lien lebt mit ihrem Bruder und ihrer Schwägerin in der Siedlung, im sogenannten Sonnenblumenhaus, das von Vietnamesen bewohnt wird. Sie glaubt, in Deutschland eine Heimat gefunden zu haben, und will auch nach der Wende bleiben. Ihr Bruder dagegen plant die Rückkehr, weil er vor dem Hintergrund der wachsenden Anfeindungen um die Zukunft seiner Familie fürchtet.






Es ist der 24. August, als die Geschichten dieser Menschen zusammentreffen: Der Mob hat sich vor dem “Sonnenblumenhaus” versammelt. Auch Stefan, Robbie und die anderen sind unter den Randalierern. Die Krawalle eskalieren, und schließlich wirft einer den ersten Molotowcocktail ins Haus. Die tatenlos zuschauende Menge klatscht Beifall. Am Ende dieses Tages wird sich für viele das Leben geändert haben. Dabei eint sie alle die Sehnsucht nach einer Heimat, nach Liebe und einer Alternative im Leben; nach der Möglichkeit, den eigenen kleinen Traum vom Glücklichsein verwirklichen zu können.



Darsteller
Stefan | Jonas Nay |
Lien | Trang Le Hong |
Martin | Devid Striesow |
Robbie | Joel Basman |
Jennie | Saskia Rosendahl |
Goldhahn | Paul Gäbler |
Sandro | David Schütter |
Tabor | Jakob Bieber |
Ramona | Gro Swantje Kohlhof |
Thao | Mai Duong Kieu |
und andere |



Sendetermin
Montag, 8. Februar 2021, 00:20 Uhr, ZDF
Leroy



Leroy ist 17 Jahre alt, deutsch – und schwarz. Das einzig “Coole” an dem Cello spielenden Berliner Musterschüler ist sein Afro. Als sich die süße Eva in ihn verguckt, wird es kompliziert.



Evas Familie ist ziemlich rechts, ihre fünf glatzköpfigen Brüder wollen sich Leroy vornehmen. Doch Leroy kämpft um seine Liebe, trommelt seine Freunde zusammen und lässt die Black-Power-Bewegung wieder aufleben, getreu dem Motto: “Werdet funky statt fascho!”



Armin Völckers balanciert in seinem Kinodebüt “Leroy” zwischen Komödie, Satire und Farce. Er schickt seinen jungen Helden auf den Spuren des lässigen Blaxploitation-Kinos der 70er-Jahre durch den Großstadtdschungel Berlins, das Abenteuer der ersten Liebe und die Gefahren des Andersseins.



“Leroy” nimmt kein Blatt vor den Mund, ist politisch unkorrekt und beweist, dass man von Themen wie Rassismus, Gewalt und deutschen Schuldkomplexen mit Leichtigkeit und dabei kurzweilig und klug erzählen kann.



“Leroy” begründet ein neues Genre, die politische Teeniekomödie, und begegnet Intoleranz und brauner Dummheit mit hemmungslos schwarzem Humor. Den richtigen Beat bekommt Leroys Reise mit eigens für den Film produzierten Songs (afro-)deutscher Hip-Hop-Stars wie Afrob, Curse, Harris, Clueso, Denyo, Miss Platnum und zum Soundtrack beigesteuerten Songs von Seeed und Jan Delay.



“Leroy” startete bundesweit im Kino, wurde in der politischen Jugendarbeit gegen Rechts eingesetzt und gewann mehrere Preise – unter anderem den Publikumspreis in Tokio und den Deutschen Filmpreis als Bester Jugendfilm und für die Beste Musik.






Darsteller
Leroy | Alain Morel |
Eva | Anna Hausburg |
Dimitrios | Constantin von Jascheroff |
Leroys Vater | Günther Kaufmann |
Leroys Mutter | Eva Mannschott |
Achmed | Arnel Taci |
Blacula | Afrob |
Hanno | Paul Maaß |
Horst | Julius Jellinek |
Siegfried | Andreas Schulz |
und andere |



Sendetermin
Montag, 15. Februar 2021, 00:40 Uhr, ZDF
Die Arier



Die afrodeutsche Filmemacherin Mo Asumang sucht nach den Ursprüngen des Arier-Begriffs und wie er bis heute von Rechtsextremen in Deutschland und den USA missbraucht wird.



Für ihre Recherchen besucht Mo Demonstrationen und Propaganda-Veranstaltungen der selbst ernannten Arier in Gera, Wismar und Potsdam. Sie konfrontiert Rassisten mit scheinbar arglosen Fragen, provoziert und irritiert allein durch ihre Anwesenheit.



Sie forscht in Archiven und reist schließlich in den Iran, wo alte Inschriften den Ursprung des Arier-Begriffs bezeugen und ihm eine ganz andere Bedeutung geben.



In den USA, wo unzählige Morde durch “Aryan Hategroups” verübt werden, trifft sie sich mit Mitgliedern des Ku-Klux-Klans und dem berüchtigten Rassisten Tom Metzger, dem Gründer der “White Aryan Resistance”.



In Deutschland begleitet sie einen Aussteiger aus der Neonazi-Szene. Mo Asumang wurde für ihren Film unter anderem mit dem Metropolis-Regie-Preis und der Goldenen Magnolie beim Shanghai TVFilm Festival ausgezeichnet.



Sendetermin
Montag, 22. Februar 2021, 00:15 Uhr, ZDF
Kriegerin



Jung, weiblich, rechtsradikal. Marisa ist Teil einer Jugendclique der rechtsextremen Szene in einer ostdeutschen Kleinstadt.



Auf ihrer Schulter hat sie “Skingirl” tätowiert, vorne ein Hakenkreuz. Marisa schlägt zu, wenn ihr jemand dumm kommt. Sie hasst Ausländer, Politiker, den Kapitalismus und die Polizei. In Marisas Augen sind sie alle schuld.



Schuld daran, dass ihr Freund im Knast sitzt und alles um sie herum den Bach runtergeht: ihr Leben, ihre Stadt, das Land und die ganze Welt.



In diesem Sommer wird sich alles ändern. Erst bekommt Marisa Konkurrenz von der 15-jährigen Svenja, die neu in der Clique ist und Marisa gehörig auf die Nerven geht. Dann gerät sie mit zwei jungen Asylbewerbern aneinander, die in der Provinz gestrandet sind. Der Streit eskaliert, Marisa ist nicht zu bremsen.



Damit löst sie eine Kette von Ereignissen aus, die alles auf den Kopf stellt. Während Svenja immer tiefer in die rechte Szene rutscht, gerät Marisas Weltbild ins Wanken. Sie beginnt sich zu verändern, doch der Weg heraus aus der Szene wird härter, als sie ahnt.



Der Film ist eine schonungslose Milieustudie. Er zeigt die Gewalt, aber auch die Verführungskraft der rechten Jugendkultur.



“Kriegerin” erhielt 2011 den FIRST STEPS-Award in der Kategorie “Abendfüllender Spielfilm” und beim Deutschen Filmpreis 2012 die Auszeichnungen “Bester Spielfilm in Bronze”, “Bestes Drehbuch” und “Beste darstellerische Leistung” für Alina Levshin. Die Hauptdarstellerin erhielt für ihre Rolle unter anderem den Bambi.



Darsteller
Marisa | Alina Levshin |
Svenja | Jella Haase |
Rasul | Sayed Ahmad Wasil Mrowat |
Andrea | Winni Böwe |
Sandro | Gerdy Zint |
Oliver | Uwe Preuss |
Bea | Rosa Enskat |
Großvater Franz | Klaus Manchen |
und andere |



Sendetermin
Montag, 1. März 2021, 00:30 Uhr, ZDF
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