Mainz/Bremen (fs) – Vor 100 Jahren wurde der 8. März zum festen Datum für den jährlichen Weltfrauentag. Dies ist Anlass für ein vielfältiges TV- und Online-Angebot der ZDF-Senderfamilie und von 3sat.
WISO-Dokus “Frau sein” und “Mann sein” in der ZDFmediathek
Das Pandemiejahr 2020 hat die Themen Arbeit, Familie und Partnerschaft neu in den Fokus gerückt – und damit auch den Wandel der traditionellen Rollenbilder. Die zwei “WISO”-Dokus “Frau sein” von Filmemacherin Denise Jacobs und “Mann sein” von Filmemacher Philipp Katzer in der ZDFmediathek gehen der Frage nach, welche Rolle das Frausein und das Mannsein noch spielen? In den beiden jeweils rund 35-minütigen Filmen sprechen Frauen und Männer aus unterschiedlichen Lebenssituationen und mit unterschiedlichen Überzeugungen offen über ihr Rollenverständnis.
Wie Männer zu sein haben und was Frauen dürfen oder besser lassen sollten, wird schon im Kindesalter vermittelt. Und auch wenn traditionelle Rollenbilder sich im Wandel befinden, sind die Geschlechter noch immer unterschiedlich sozialisiert. Das öffnet Spannungsfelder und birgt beides: Chancen und Unsicherheiten.
Die beiden Dokumentationen begeben sich auf Spurensuche: Wie sind die Vorstellungen von Mannsein und Frausein entstanden? Wie prägen Rollenbilder das Leben, wo schränken sie ein und erzeugen ein Korsett aus Erwartungshaltungen und Klischees? Denise Jacobs und Philipp Katzer haben für ihre Dokumentationen Menschen mit ganz unterschiedlichen Perspektiven und Biografien getroffen. Die Gespräche geben einen persönlichen und oft überraschenden Einblick in die geschlechtsspezifischen Lebensrealitäten von Männern und Frauen in Deutschland. Familie, Kinder, Karriere, Liebe oder Sex – über diesen Themen schwebt immer auch die Frage: Wie selbstbestimmt kann Mann oder Frau heute leben?
Das ZDF-Magazin “WISO” bietet mit diesen beiden Gesellschaftsdokus einen erweiterten Blick auf die Themen der WISO-Welt “Arbeit, Familie und Partnerschaft” und zugleich persönliche Innenansichten, was das Frausein und Mannsein heute bedeutet. Die Perspektiven und Erfahrungen der Frauen und Männer, die zu Wort kommen, sind so unterschiedlich wie ihre Leben und stehen in den Filmen gleichwertig nebeneinander.
Ab sofort in der ZDFmediathek: https://bit.ly/3pSUfV9
Das Literarische Quartett
Erstmals seit Bestehen der ZDF-Literatursendung “Das Literarische Quartett” sprechen ausschließlich Frauen über vier markante Neuerscheinungen auf dem deutschsprachigen Buchmarkt. Gastgeberin Thea Dorn debattiert mit den Schriftstellerinnen Sibylle Lewitscharoff, Jagoda Marinić und Juli Zeh.
Freitag, 26. Februar 2021, 23.30 Uhr, ZDF
aspekte: Wozu Feminismus?
Seit über hundert Jahren kämpfen Frauen für ihre Rechte, doch noch immer liegt vieles im Argen. Toxische Männlichkeit ist Realität, und jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Dennoch ist viel in Bewegung. Die #MeToo-Kampagne hat das Bewusstsein für sexuelle Ausbeutung in Institutionen geschärft; eine Quotenregelung soll mehr Frauen einen Platz in Vorständen großer Unternehmen verschaffen, und in vielen Kulturbereichen, zum Beispiel im Rap oder in der bildenden Kunst, wächst die Zahl junger Frauen, die sich in angestammten Männerdomänen einen Namen machen.
Die ZDF-Kultursendung “aspekte” trifft Künstlerinnen, Musikerinnen und Schriftstellerinnen, unter anderen die weltbekannte Autorin Isabel Allende. Sie ist eine Feministin alter Schule und hat soeben ihre Autobiographie “Was wir Frauen wollen” veröffentlicht, eine persönliche Kampfansage an das Patriarchat. Außerdem sprechen wir mit der Journalistin Georgine Kellermann, die früher Georg Kellermann hieß. Und wir berichten über eine neue Generation von Feminist*innen, die für sich in Anspruch nimmt, “nonbinär” zu sein und sich nicht auf eine männliche oder weibliche Rollenzuschreibung festlegen lassen möchte.
Freitag, 5. März 2021, 23.30 Uhr, ZDF
Frauenprotest und Widerstand – Kampf für ein neues Amerika
Nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten 2016 stehen Frauen auf und organisieren sich, um gegen Ungleichheit und sexuelle Belästigung vorzugehen.
Auf den “Women’s March” – der weltweit Ableger hat – folgt die Gründung von Bewegungen wie “#MeToo” und “Time’s Up”. Frauen üben mithilfe von Demos, Medien und Initiativen Druck auf die von Männern dominierte Welt aus.
Die Dokumentation lässt die Initiatorinnen und Gründerinnen dieser Bewegungen zu Wort kommen. Sie schildern den Moment des Erwachens, als ihnen klar wurde, dass es bei diesen Frauenthemen nicht um einzelne persönliche Befindlichkeiten geht, sondern um einen sozialen Missstand. Sie schaffen Plattformen, auf denen sich auch andere Frauen mitteilen können.
So wird sichtbar, welches Ausmaß die ungleiche Behandlung von Frauen in der modernen Gesellschaft tatsächlich immer noch hat. Die Bewegungen verfolgen das Ziel, ausreichend Öffentlichkeit zu schaffen, um Frauen in wichtige Ämter zu bringen und insgesamt gesetzliche Änderungen herbeizuführen, die die Ungleichheit beenden.
Freitag, 5. März 2021, 12.00 Uhr, ZDFinfo
Kulturzeit extra: Jahrhundert der Frauen
Frauen und Männer sind gleichberechtigt. So steht es in vielen Verfassungen der westlichen Welt. Doch wieviel Freiheit hat Frau im Jahre 2021 und auf welche Barrieren stößt sie in unserer Gesellschaft? In einer monothematischen Ausgabe “Kulturzeit extra. Jahrhundert der Frauen” (live) am Montag, 8. März 2021, um 19.20 Uhr versucht das 3sat-Magazin am Internationalen Frauentag eine Bestandsaufnahme.
Kein Blick zurück, auch wenn der Tag am 8. März zum 100. Mal gefeiert wird. Es geht um Frauen heute: Was können sie erreichen und wofür kämpfen sie? Moderatorin Nina Mavis Brunner geht auch der Frage nach, ob der Feminismus facettenreicher geworden ist und sich so jenseits der Binarität auch die Frage nach dem Frausein neu stellt.
Montag, 8. März 2021, 19.20 Uhr, 3sat