Antisemitische Affekte sind im arabischen Raum weit verbreitet. Zwei Wohlfahrtsorganisationen mit jüdischem Hintergrund stehen dennoch aus Syrien Geflüchteten bei. Hilfsbedürftige werden in ihren Projekten selbst zu Helfern.
Eine deutsche jüdische Wohlfahrtsorganisation betreut gemeinsam mit einem aus Israel stammenden Hilfswerk syrische Flüchtlinge – das dürfte manchem Zeitgenossen wie eine unglaubliche Geschichte vorkommen. Denn oft ist in der deutschen Öffentlichkeit die Rede davon, wie tief antisemitische und antiisraelische Affekte in den Köpfen von Migranten aus dem arabischen Raum verankert sind. Und nun sollen ausgerechnet deutsche und israelische jüdische Helfer diesen Menschen zur Seite stehen, und ihre Hilfe soll von diesen auch tatsächlich angenommen werden?
Und doch ist dies längst Realität. Als im Jahr 2015 Hunderttausende Flüchtlinge vorwiegend aus Syrien ins Land kamen, war für die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) sofort klar, dass sie etwas für diese aus ihrer Heimat gerissenen Menschen tun müsse. Sie betrachtet das als ein ethisches Gebot, das sich schon aus der Verfolgungsgeschichte des jüdischen Volkes ergibt.
Die ZWST blickt auf eine hundertjährige Tradition zurück, erklärt Aron Schuster, der Direktor des Verbandes. Von den Nationalsozialisten zerschlagen, ist die jüdische Wohlfahrtsorganisation im Jahr 1951 wiedergegründet worden. Sie kümmerte sich damals vor allem um Überlebende des Holocaust, die in Deutschland gestrandet waren. Als eigenständige Organisation ist sie, so Schuster, das „soziale Gegenstück“ zum Zentralrat der Juden in Deutschland. Ihre enge Bindung an den Zentralrat sei „vergleichbar mit dem Verhältnis der katholischen Bischofskonferenz zur Caritas oder dem der EKD zur Diakonie“.
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