Wer führt die AfD in Hamburg? Der mit seinem Liederbuch mit Nazi-Hymne

Ganderkesee (fs) – Im Februar nächsten Jahres ist es wieder soweit: Die Hamburger wählen ihre neue Bürgerschaft. Die Arbeit läuft bei allen Parteien bereits auf Hochtouren. Ab dem kommenden Wochenende gilt dieses auch für die rechtsextremistische AfD. Doch bereits in dieser Woche wird langsam bekannt, wer die Rechtsextremisten in Hamburg künftig führen soll.

Bereits vor ihrem Parteitag hat der Landesvorstand einen Beschluss gefasst. Man weiß ja, dass die AfD nicht viel von Demokratie hält. So geht dann auch aus dem Protokoll einer Vorstandssitzung, welches der Hamburger Morgenpost vorliegt, hervor, dass die beiden jetzigen Fraktionsvorsitzenden Alexander Wolf (siehe Titelbild) und Dirk Nockemann gleichberechtigt als sogenannte Doppelspitze antreten wollen. Wahlen diesbezüglich werden somit faktisch unnötig.

„Ziel ist es, deutlich zu machen, dass sie einmütig an einem Strang ziehen und die AfD zum Wahlerfolg führen wollen“, heißt es in dem Protokoll. Eine (Kampf-)Kandidatur gegeneinander solle vermieden werden. „Beide Kandidaten könnten geschwächt daraus hervorgehen. Das kann nicht im unserem Interesse sein“, heißt es in dem Protokoll.

Kampfkandidatur unerwünscht

In dem Protokoll heißt es unter anderem:

Ziel ist es, deutlich zu machen, dass sie einmütig an einem Strang ziehen und die AfD zum Wahlerfolg führen wollen.

Eine Kampfkandidatur wollen die Rechtsextremisten auf jeden Fall vermeiden, weil:

Beide Kandidaten könnten geschwächt daraus hervorgehen. Das kann nicht im unserem Interesse sein.

Natürlich kann den Listenplatz 1 nur eine Person bekleiden. Also wurde das Los bemüht. Nun nimmt Alexander Wolf den Spitzenplatz auf der Liste der rechtsextremistischen Afd ein.

“Vorwärts! Vorwärts! Schmettern die hellen Fanfaren”

Das Liederbuch “Schlachtruf” / Bild: hfr

Alexander Wolf? Da war doch was? Genau, nämlich das Liederbuch “Schlachtruf”, welches er 1994 heraus gegeben hatte. Der Adler auf dem „Schlachtruf“-Deckblatt schaut finster und auch der Inhalt kommt aus den tiefsten Abgründen von Deutschlands düsterer Vergangenheit. Mit „Vorwärts! Vorwärts! Schmettern die hellen Fanfaren“ beginnt etwa auf Seite 172 die Hitlerjugend-Hymne „Unsre Fahne flattert uns voran“, getextet vom Reichsjugendführer Baldur von Schirach.

Im Vorwort seines Liederbuches schreibt Wolf damals:

Wut, Trauer, Scham und Entsetzen angesichts der nun 50 Jahre zurückliegenden bedingungslosen Kapitulation und aufrufen zu einem entschlossenen “Nie wieder!”

Übrigens Dirk Nockemann, ehemaliger Innensenator von Hamburg, belegt somit den Listenplatz 2 für die Bürgerschaftwahl.

Von Basisdemokratie keine Rede mehr – Der Ärger vieler AfD-Mitglieder

An der Basis der AfD beginnt es jedoch zu rumoren. Man hält als AfD-Mitglied ja nicht viel von der Demokratie, aber:

So viel zur Basisdemokratie. Zwei, die sich nicht mögen, verständigen sich auf die Reihenfolge der Wahl untereinander.

Ein Parteimitglied gegenüber der Hamburger Morgenpost

Am Parteitag brauchen die Massen dann nur noch alles abnicken. Und das passt anscheinend einigen Mitgliedern nicht. Nun ja, bislang ist es nur ein Beschluss des Vorstandes. Angenommen ist dieser ja noch lange nicht.

Titelbild: Youtube Screenshot

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