Matthias Fornoff. / Foto: ZDF und Klaus Weddig

ZDF-Politbarometer: AfD-Anhänger gegen EU-Hilfen für wirtschaftlich stark betroffene Länder

Mainz/Ganderkesee (fs) – Die staatlich angeordneten Maßnahmen in der Corona-Krise gelten zunächst bis 19. April. Einer schnellen Lockerung dieser Vorgaben erteilen die meisten Befragten eine Absage: 55 Prozent sprechen sich dafür aus, diese Maßnahmen, die das tägliche Leben stark einschränken, auch darüber hinaus aufrecht zu erhalten. 29 Prozent fänden eine Lockerung ab diesem Zeitpunkt richtig und nur 5 Prozent plädieren für ein früheres Ende des sogenannten Shutdown (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils “weiß nicht”).


Lockerung der Einschränkungen ab dem 20. April … / Foto: ZDF und Forschungsgruppe Wahlen

Wenn es zu einer Aufhebung der Beschränkungen bei einzelnen Maßnahmen kommt, hat für 45 Prozent der Bereich Schule und Kinderbetreuung oberste Priorität. 37 Prozent meinen, als erstes sollten Läden und Geschäfte wieder öffnen dürfen, eine Lockerung des allgemeinen Kontaktverbots steht für 14 Prozent an erster Stelle, Sport- und Freizeiteinrichtungen nennen hier nur 2 Prozent.


In welchen Bereichen sollten die Einschränkungen zuerst gelockert werden? / Foto: ZDF und Forschungsgruppe Wahlen

Corona-Krise: Staatliche Maßnahmen, die das Leben im Alltag stark einschränken, sind … / Foto: ZDF und Forschungsgruppe Wahlen

Diese Einschätzungen zeugen auch von der großen Akzeptanz der von der Regierung beschlossenen Maßnahmen. So sagen weiterhin rund drei Viertel (74 Prozent; März II: 75 Prozent), die Maßnahmen, die zum Schutz vor der Ausbreitung des Coronavirus angeordnet wurden, sind gerade richtig. 16 Prozent (März II: 20 Prozent) meinen, diese müssten härter ausfallen und 9 Prozent (März II: 4) finden sie übertrieben.


Wird bei uns zum Schutz gegen die Ausbreitung des Coronavirus genug getan? / Foto: ZDF und Forschungsgruppe Wahlen

Die Ausgangsbeschränkungen und das Kontaktverbot von mehr als zwei Personen in der Öffentlichkeit halten sogar 90 Prozent (März II: 95 Prozent) für angemessen.


Sind die geltenden Ausgangsbeschränkungen angemessen? / Foto: ZDF und Forschungsgruppe Wahlen

Gut zwei Drittel (69 Prozent; März II: 74 Prozent) bezeichnen die finanziellen Hilfen, die die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abfedern sollen, als gerade richtig, für 23 Prozent tut die Bundesregierung hier zu wenig (März II: 18 Prozent) und für 3 Prozent (März II: 2 Prozent) zu viel.


Maßnahmen zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise: Die Bundesregierung tut … / Foto: ZDF und Forschungsgruppe Wahlen

Coronavirus: Ältere besonders besorgt


Ich halte meine Gesundheit durch das Coronavirus für gefährdet … / Foto: ZDF und Forschungsgruppe Wahlen

Zwar halten insgesamt etwas weniger Befragte (45 Prozent) als vor zwei Wochen (März II: 52 Prozent) ihre Gesundheit durch das Coronavirus für gefährdet, weiterhin gibt es hier aber große Unterschiede in den Altersgruppen: So äußern über 60-Jährige (57 Prozent) wesentlich häufiger Sorgen um ihre Gesundheit als 35- bis 59-Jährige (44 Prozent) und 18- bis 34-Jährige (20 Prozent). Als persönlich stark belastend beschreiben jetzt 39 Prozent (März II: 48 Prozent) die aktuelle Situation rund um Corona, 60 Prozent (März II: 52 Prozent) sehen das nicht so.


Corona-Krise: Die aktuelle Situation belastet mich stark … / Foto: ZDF und Forschungsgruppe Wahlen

Große Probleme wegen der Corona-Krise erwarten bei der Versorgung … / Foto: ZDF und Forschungsgruppe Wahlen

Projektion Bundestagswahl: Regierungsparteien legen zu


Projektion: Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre … / Foto: ZDF und Forschungsgruppe Wahlen

Eine große Mehrheit bescheinigt sowohl der Kanzlerin (80 Prozent) gute Arbeit als auch der Regierung in der Corona-Krise (88 Prozent), davon profitieren Union und SPD. Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU auf 35 Prozent (plus 2) und die SPD auf 17 Prozent (plus 2). Die AfD erreichte unverändert 10 Prozent. Die FDP erhielte nur noch 5 Prozent (minus 1), das ist ihr schwächster Wert seit drei Jahren. Verschlechtern würden sich auch die Linke mit 7 Prozent (minus 1) und die Grünen mit 20 Prozent (minus 2). Die anderen Parteien zusammen lägen erneut bei 6 Prozent. Damit hätte sowohl eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen als auch eine Koalition aus CDU/CSU und SPD eine Mehrheit.


Beurteilung der Arbeit von … / Foto: ZDF und Forschungsgruppe Wahlen

Top Ten

Bei der Beurteilung der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker nach Sympathie und Leistung (“Was halten Sie von?”) können vor allem die in der Krise Verantwortlichen das Niveau der zuletzt deutlich gestiegenen Bewertung weitgehend halten. Auf Platz eins liegt weiterhin Angela Merkel, sie erhält auf der Skala von +5 bis -5 einen Durchschnittswert von 2,0 (März II: 2,3). Ihr folgen Olaf Scholz, der mit 1,8 (März II: 1,6) als Einziger erneut zulegen kann, Markus Söder mit 1,8 (März II: 1,8), und Jens Spahn mit 1,4 (März II: 1,7). Im Mittelfeld liegen Armin Laschet mit 1,1 (März II: 1,2) und Robert Habeck mit 0,9 (März II: 1,2). Annalena Baerbock kommt auf 0,6 (März II: 1,0) und Horst Seehofer auf 0,5 (März II: 0,7). Am Ende der Liste stehen Friedrich Merz mit nur noch 0,1 (März II: 0,5) und Christian Lindner, der mit minus 0,4 (März II: 0,1) deutlich verliert.

Große Unterstützung von EU-Hilfen für besonders betroffene Länder


Corona-Krise: EU-Finanzhilfen für die Wirtschaft stark betroffener Länder wie Italien, Spanien … / Foto: ZDF und Forschungsgruppe Wahlen

Die Pläne der EU, die Wirtschaft in den von der Corona-Krise besonders betroffenen Ländern wie Italien oder Spanien finanziell zu stützen, stoßen auf klare Zustimmung. 68 Prozent der Befragten begrüßen solche Finanzhilfen, zu denen Deutschland einen großen Beitrag leisten müsste, 28 Prozent finden sie schlecht. Dabei sprechen sich lediglich die Anhänger der AfD mehrheitlich gegen EU-Finanzhilfen aus.

Corona-Pandemie: Mehrheit erwartet bei uns kein Ausmaß wie in Italien oder Spanien


Wird die Corona-Pandemie bei uns ähnliche Ausmaße annehmen wie in Italien, Spanien oder Frankreich? / Foto: ZDF und Forschungsgruppe Wahlen

84 Prozent und große Mehrheiten in allen Parteianhängergruppen glauben nicht, dass die Corona-Pandemie in Deutschland ähnliche Ausmaße annehmen wird wie in Italien, Spanien oder Frankreich. Nur 12 Prozent befürchten das.

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