Alexander Gauland soll die Entlassung von Lüth wohl im Alleingang entschieden haben. / Foto: Screenshot Youtube

AfD: Langjähriger Pressesprecher wegen Faschismus-Vorwürfen rausgeworfen

Berlin/Ganderkesee (fs) – Christian Lüth war der langjährige Pressesprecher der AfD-Fraktion im Bundestag. Nun warfen die Rechtsextremisten der AfD ihren Pressesprecher aufgrund von Faschismus-Vorwürfen raus. Diese Meldung erschien zuerst bei “Zeit Online” und wurde nach bekunden vom RND dort auch durch Alexander Gauland bestätigt.

Der Grund für die Entlassung von Lüth ist für eine rechtsextremistische Partei wie die AfD augenscheinlich erst einmal abwegig. Lüth soll sich selbst in Chats wiederholt als Faschist bezeichnet haben und auch immer wieder auf seine arische Abstammung hingewiesen haben. Mit Stolz erfüllt Lüth anscheinend sehr, dass sein Großvater Wolfgang Lüth im Zweiten Weltkrieg als U-Boot-Kommandant für den Endsieg des Führers kämpfte. Wolfgang Lüth war Ritterkreuzträger und anscheinend ein mehr als überzeugter Nationalsozialist.

Für Christian Lüth folgte wohl bereits vor einigen Wochen ein Gespräch mit dem AfD-Chef der zweiten Riege Tino Chrupalla. Aus diesem Gesprächsergebnis heraus muss hervorgegangen sein, dass eine arbeitsrechtliche Prüfung gegen Lüth eingeleitet wurde. Bereits vor über einer Woche soll Gauland dann wohl im Alleingang entschlossen haben Lüth mit sofortiger Wirkung freizustellen. Ein weiterer Grund für die Entlassung soll zudem im privaten, aber nicht näher bezeichneten, Bereich liegen.

Das die Entlassung von Lüth eben gar nicht so abwegig ist, liegt darin begründet, dass bei der AfD nach wie vor die Angst vor einer Beobachtung durch den Verfassungsschutz umgeht. Mit vielen Augenauswischereien versucht die AfD schon seit einigen Wochen über die Tatsache hinweg zu täuschen, dass sie eben doch in ihren Grundfesten rechtsextremistisch, antisemitisch, rassistisch und homophob ist sowie ein Frauenbild vertritt, welches aus den tiefsten Zeiten vor der ersten Emanzipationsphase stammt.

Ob eventuell noch mehr hinter der Entlassung von Lüth steht, kann nicht gesagt werden und wäre reine Mutmaßung. Fest steht, dass der 43-jährige Lüth seit 2013 Partei- und Fraktionssprecher war. Er war einer der engsten Vertrauten von Gauland und galt als ein wichtiger Strippenzieher hinter den Kulissen.

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