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AfD-Neujahrsempfang im Gasthof Falkenstein in Flintsbach erfolgreich zur Absage gebracht

Rosenheim/Ganderkesee (fs) – In einer Pressemitteilung vom gestrigen Tag von Andreas Winhart (AfD) heißt es: “Der für den 10. Januar 2020 geplante Neujahrsempfang der AfD Rosenheim mit AfD-Landesvorsitzender Corinna Miazga muss nach massivem Druck durch linksradikale Kräfte verlegt werden”. Des einen Niederlage ist des anderen Sieg. Und wo sind die linksradikalen Kräfte überhaupt?

Der Neujahrsempfang sollte im Gasthof Falkenstein in Flintsbach unweit von Rosenheim stattfinden. Der Inhaber Markus Schwaiger bestätigt den Medien gegenüber, dass der Neujahrsempfang mit verschiedenen Vorträgen, Sektempfang und Canapés für 100 AfD-Anhänger vorgesehen war.

Der Ort des Empfanges wurde durch die rechtsextremistische AfD selbst publik gemacht. Danach hagelte es bei Google nur so schlechte Bewertungen für den Gasthof. Teilweise wurde dieser nur noch mit einem oder zwei Sternen bewertet. Zu groß war die Wut vieler Bürger und demokratischer Aktivisten über die Entscheidung des Wirts die Rechtsextremisten mit ihrer Veranstaltung aufzunehmen. Anfänglich versuchte Schwaiger noch zu den Bewertungen Argumente zu finden, doch eher mit sehr geringen Erfolg. Der Tenor blieb dann: “Wir leben in einer Demokratie, in der die Versammlungsfreiheit gilt.”

Ein Bündnis verschiedener Gruppierungen, darunter unter anderem die GEW Rosenheim, die Grüne Jugend und “contre la tristesse” sowie attac Rosenheim stellte in einem offenen Brief an die Wirtsleute den Empfang der AfD in Frage. Man wies die Schwaigers freundlich darauf hin, dass sie ihren Gasthof einer “rassistischen, sexistischen und antisemitischen Partei zur Verfügung” stellen.

Das Bündnis aus insgesamt 17 Gruppen hatte bereits zu einer antifaschistischen Demo aufgerufen. Diese Demo sollte die Gegenveranstaltung zum Neujahrsempfang sein. Den Wirtsleuten Schwaiger wurde dieses auch von der örtlichen Polizei so mitgeteilt. So entschied sich die AfD am Ende zur Absage der Veranstaltung. Jedoch teilte auch Schwaiger mit: “Andernfalls hätte ich die Veranstaltung ohnehin abgesagt”.

Nun wird der Neujahrsempfang an einem anderen Ort in Rosenheim stattfinden. Wo? Darüber schweigt sich Winhart auf Nachfrage aus: “Wir sind immer für eine transparente öffentlich Darstellung, aber in diesem Fall geht es auch um die Existenz der Wirte und die wollen wir durch etwaige Gegen-Demonstrationen in keinster Weise gefährden.”

Ein demokratisches Bündnis konnte somit wieder einmal einen kleiner Erfolg gegen Rechtsextremismus und völkisches Denken feiern. Wie groß die Gegendemo am Ende gewesen wäre lässt sich schlecht sagen. Doch darauf kommt es auch gar nicht an. Aber das Bekennen zu demokratischen Werten und gegen eine rechtsextremistische Partei ist eben auch ein wichtiges Zeichen. Und sicherlich wird es in Deutschland auch in 2020 wieder viele solcher Zeichen geben.

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3 Kommentare

  1. Das ist ja wieder einmal so typisch AfD. Lieber erst einmal von den “bösen” Linken quatschen. Bloß nicht in den eigenen Reihen anfangen. Seit Jahren vergiftet diese Partei nun unsere Demokratie, will aber, dass die demokratischen Verhältnisse auch für sie gelten. Das ist echt schizo. Lasst uns auch in diesem Jahr wieder überall dort sein, wo die AfD meint seien zu müssen. Lasst und klare Kante zeigen gegen die demokratisch gewählten Nazis. Für mich als “echter” Deutscher ist eine “deutsche Partei” wie die Alternative für Dumpfbacken echt unerträglich!!!

    Und ein großes Dankeschön an die Rosenheimer und Flintsbacher, die diesen Auftritt der AfD verhindert haben.

  2. Das kann ich nur unterstreichen: Ein kleiner Erfolg vor Ort aber ein wichtiges Zeichen. Ich hoffe viele Menschen bleiben auch im neuen Jahr wieder sehr wachsam was die Rechtsextremisten angeht. #fckafd

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