Alexander Dobrindts (CSU) „Anti-Abschiebe-Industrie“ wurde zum Unwort des Jahres 2018 gewählt. Der Begriff zeige, wie sich der politische Diskurs nach rechts verschoben habe. Weitere Unwörter sind „Menschenrechtsfundamentalismus“ und „Ankerzentrum“.
Das Unwort des Jahres 2018 lautet „Anti-Abschiebe-Industrie“. Der Ausdruck unterstelle denjenigen, die abgelehnte Asylbewerber rechtlich unterstützen und Abschiebungen auf dem Rechtsweg prüfen, die Absicht, auch kriminell gewordene Flüchtlinge schützen und damit in großem Maßstab Geld verdienen zu wollen, sagte die Jury-Sprecherin Nina Janich am Dienstag in Darmstadt. Der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Alexander Dobrindt, hatte im vergangenen Mai gesagt, eine „aggressive Anti-Abschiebe-Industrie“ gefährde die öffentliche Sicherheit.
Dobrindt habe den Ausdruck „als offensichtlichen Kampfbegriff in die politische Diskussion eingeführt“, sagte Janich. Der Ausdruck „Industrie“ suggeriere, „es würden dadurch überhaupt erst Asylberechtigte produziert“. Die Jury stimme dem Einsender zu, der angab, mit dem Begriff werde „das geltende Gesetz verhöhnt“. Die Tatsache, dass ein wichtiger Politiker einer Regierungspartei diesen Ausdruck prominent platziert habe, zeige, wie sich der politische Diskurs sprachlich und in der Sache nach rechts verschoben habe. Damit veränderten sich auch „die Sagbarkeitsregeln in unserer Demokratie in bedenklicher Weise“. Der Begriff wurde zehnmal eingesandt.
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