Aufnahmeländer dürfen bei der Versorgung von Flüchtlingen nicht im Stich gelassen werden

Genf/Berlin/Ganderkesee (ots/fs) – Etwa 25 Millionen Menschen haben ihr Heimatland 2018 aufgrund von Krieg, Verfolgung, Klimawandel oder Hunger verlassen müssen. Die große Mehrheit flieht in angrenzende Staaten, deren Bevölkerung selbst unter Armut leidet.

Die Welthungerhilfe erwartet von den TeilnehmerInnen des ersten Globalen Flüchtlingsforums, dass diese Aufnahmeländer zukünftig bessere Unterstützung erhalten und humanitäre Hilfe enger mit langfristiger Entwicklungszusammenarbeit verzahnt wird. Vom 16.-18.12. findet in Genf das erste Folgetreffen zur Umsetzung des Globalen Flüchtlingspaktes statt, der vor einem Jahr von den Vereinten Nationen angenommen worden ist.

Aufnahmeländer wie die Nachbarstaaten rund um Syrien oder Niger und Uganda in Afrika sind schon jetzt überfordert und an den Grenzen ihrer Belastbarkeit. Die finanziellen Lasten sollten international gerechter verteilt werden und auch die bedürftige Bevölkerung in den Aufnahmeländern braucht mehr Unterstützung.

Allein Uganda hat 1,3 Millionen Flüchtlinge vor allem aus dem Südsudan aufgenommen, gleichzeitig fehlen laut den Vereinten Nationen 670 Millionen US Dollar für Hilfen in diesem Land. Außerdem dürfen wir nicht länger nur in kurzfristigen Modellen der Nothilfe denken, sondern müssen Lösungen für längerfristige Flüchtlingssituationen schaffen. Im Durchschnitt dauert die Flucht von Menschen weltweit etwa 26 Jahre.

Deshalb müssen wir bereits beim Beginn einer Flucht langfristig planen. Dazu gehört der Zugang zu Gesundheitsversorgung und Schulbildung von Kindern sowie legale Arbeitsmöglichkeiten. Die Hilfsprogramme sollten zukünftig solche langfristigen Maßnahmen enthalten, damit die Menschen sich in den Aufnahmeländern eine neue Existenz aufbauen können.

Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe

Bild: Deutsche Welthungerhilfe e. V.

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